Wirtschaftswurm-Blog

5. Ökonomen live: Was taugen die Wirtschaftsprogramme der Parteien?

Man kann sich unsere gestrige Videodiskussion nun im Netz anschauen:

Heiß disktutiert wurden die Themen „Große Koalition“, Mindestlohn, Europapolitik, Steuererhöhungen, Mietpreisbremse und Finanzmarktregulierung. Vielen Dank an meine Mitstreiter, an Patrick und Dirk.


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2 Kommentare

  1. Liebe Diskutanten,

    viel spannender als ARD/ZDF. Danke. Vielleicht interessiert Sie dieser neue Beitrag von Meer und West zum Einfluss von Mindestlöhnen auf die sektorale Wettbewerbsdynamik und insoweit auf die Beschäftigungsdynamik (die 5$ sind es wert). Herr Elsner hat abseits von seiner sympathischen Coffee-Shop-Obsession die Gelegenheit, belastbare Empirie zum Thema Mindestlohn zur Kenntnis zu nehmen (und unbedingt in der FAS diskutieren, Herr Bernau):

    Effects of the Minimum Wage on Employment Dynamics
    Jonathan Meer, Jeremy West
    NBER Working Paper No. 19262
    Issued in August 2013
    NBER Program(s): LS PE
    Abstract: The voluminous literature on minimum wages offers little consensus on the extent to which a wage floor impacts employment. For both theoretical and econometric reasons, we argue that the effect of the minimum wage should be more apparent in new employment growth than in employment levels. In addition, we conduct a simulation showing that the common practice of including state-specific time trends will attenuate the measured effects of the minimum wage on employment if the true effect is in fact on the rate of job growth. Using a long state-year panel on the population of private-sector employers in the United States, we find that the minimum wage reduces net job growth, primarily through its effect on job creation by expanding establishments.

    http://www.nber.org/papers/w19262#fromrss

    Eine Implikation des Mindestlohns, die die Argumentation der Herren Bernau und Kuster stützt (nicht neoklassisch, sondern schon in Adam Smith und polit-ökonomisch): Das Insider-Outsider-Problem, dass insbesondere dem CDU/CSU/FDP-Ansatz zu eigen ist.

    Wenn die etablierten und insoweit durch Interessensgruppen vertretenen Marktteilnehmer in einem Sektor die MINDESTKOSTEN potentieller und insoweit nicht politisch vertretener Wettbewerber bestimmen können, dann folgen sie dem Anreiz, solche Markteintrittsbarrieren zu errichten. Im Fall des sektoralen Mindestlohns gibt es dann eine Kollusion zwischen Gewerkschaften (die Lobby der Insider unter den Arbeitsanbietern) und den Arbeitgeberverbänden (die Lobby der Insider unter den sektoralen Anbietern) zu Lasten Dritter (neue Firmen und neue Arbeitnehmer, die mit geringen Löhnen Marktanteile gewinnen könnten). Beispiel: Deutsche Post erwirbt vom Gewaltmonopol durch soziale Rhetorik das Privileg eines Mindestlohns als Markteintrittsbarriere gegen die um Marktanteile kämpfende PinGroup. Gewerkschaften und Arbeitgeber waren sich da natürlicherweise einig.

    Der Mindestlohn ist ein Instrument der sozialen Exklusion, auch wenn er das Gegenteil bewirken soll. Er trägt zur Vermachtung der Märkte bei. Auch Linke sollten für einen Kombilohn eintreten: Inklusion durch Arbeit!

  2. Pingback: Mindestlöhne – Das falsche Wahlkampfthema | Wirtschaftswurm

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