Wirtschaftswurm-Blog

Ein neuer Befürworter eines pragmatischen Mindestlohns

Hier im Blog hatte ich bereits 2011 eine pragmatische Lösung für den Mindestlohn vorgeschlagen: Man fängt mit einem niedrigen Mindestlohn an und erhöht dann regelmäßig, wenn Untersuchungen ergeben, dass der Mindestlohn keine nennenswerte Zahl Arbeitsplätze gekostet hat.

Karl Brenke, Mitarbeiter des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, befürwortet jetzt gegenüber tagesschau.de dieses Modell. Dabei macht er auch klar, wie problematisch die Durchsetzung eines Mindestlohns in der Praxis ist:


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3 Kommentare

  1. PotzBlitzDonner sagt

    „Brenke: Die Löhne der Niedrigverdiener liegen aktuell um 30 bis 40 Prozent unter 8,50 Euro. Der Sprung wäre also erheblich.

    tagesschau.de: Wenn Arbeitgeber 30 bis 40 Prozent mehr als bislang zahlen müssten, würden doch vermutlich viele versuchen, einen festgelegten Mindestlohn zu umgehen. „

    Ich hoffe ihr haltet mich nicht für kleinlich.

    Milchmädchen sagt: wenn ein Lohn 30% bis 40% unter 8,50 Euro liegt dann ist das circa 5,53 Euro bei 35%.
    Ein Lohn von 8,50 Euro ist dann 54% höher und nicht 30% bis 40 % wie das Tagesschau.de erklärt.

    Ich will damit nur noch mal die Dimension klar machen, weit über 50 % mehr Lohnkosten !!!

    Ja ich finde Brenke hat damit recht, vor allem die, die die Mindestlohnbefürworter durch unnötiges Lohndumping durch einen Mindestlohn Treffen wollen, das sind doch gerade die die mit allen Tricks arbeiten und das ganze wieder umgehen würden. Die „ehrlichen“ Niedriglohnbezahler würden sich dann strickt bis zur Geschäftsaufgabe an den Mindestlohn halten. Es träfe genau die falschen.

    Die Idee mit dem niedrigen Mindestlohn ist auf den ersten Blick nicht schlecht, wobei 7 Euro ich schon für viel zu hoch halte, aber eine langsame Einführung schafft eben auch Raum und Zeit für die Wirtschaft, die vorgaben wieder, wie schon beschrieben, zu flankieren.

  2. Häschen sagt

    @PotzBlitzDonner

    Korrekt bemerkt 50%. Wobei wir die Aufteilung zwischen Ost- und West nicht kennen. Nun vermute ich mal es geht um den Servicesektor. Kenne die Details nicht wirklich. Billiglohn im Servicesektor führt zu nichts außer zu keiner Qualität und damit kommt es zu einem Bust früher oder später sowieso. Das ist nämlich eine Blase … Ein Geschäft das sich nur mit zu niedrigen Löhnen rechnet ist kein Geschäft.

    In der Praxis geschieht ja folgendes. Über niedrigen Zins werden Wertschöpfungsketten unnatürlich (nicht im Sinne einer über einen ordentlichen Zins natürlich wachsenden Umwegproduktion) künstlich verlängert. Sobald der Zins hinaufgeht ist Ruhe oder Preisanstieg. Damit brauchen sie den Mindestlohn, der ist vermutlich sogar heute schon zu niedrig angesetzt. Das ist glaube das GDP sei heilig. Leider wachsen hinter einem GDP, wenn man nicht aufpasst und durch Umverteilung subventioniert, Strukturen die eher nicht nachhaltig sind.

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