Vermischtes

Geldschwemme plus Mindestlohn minus Betrug ergibt: Vermischtes

Akropolis in Athen

Wissenswertes zur Verlängerung des Ankaufsprogramms der EZB, dazu ein Überblick über die bisherige Debatte zum Mindestlohn und nach langer Zeit mal wieder ein Blick nach Griechenland. Stoff zum Nachdenken fürs Wochenende.

Die Europäische Zentralbank hat gestern die Strafzinsen für Banken erhöht und angekündigt, das Ankaufprogramm für Staatsanleihen nicht nur bis zum nächsten September, sondern bis März 2017 fortzuführen.

Wie die Anleihekäufe wirken sollen, hat Gerald Braunberger in einem Artikel des FAZIT-Blogs dargelegt. Fünf mögliche Wirkungskanäle hat er ausgemacht, die Wirksamkeit aller fünf Kanäle ist aber schon in der Theorie umstritten oder man könnte sagen „Es kommt drauf an.“ Der erste Linktipp heute geht also an Gerald Braunberger:

Wie sie tatsächlich bisher gewirkt haben, versucht dagegen Andreas Neinhaus von „Never Mind The Markets“ anhand der Entwicklung von Zinsen, Kreditvergabe und Inflationserwartungen herauszufinden. Sein Fazit ist eher ernüchternd. Der zweite Linktipp:

Zum Thema Mindestlohn gab es ja Anfang der Woche hier im Blog einen Artikel: Kein Mindestlohn für Flüchtlinge. Eine gute Zusammenfassung der Debatte zum Mindestlohn knapp ein Jahr nach seiner Einführung findet sich aber auf Zeit Online. Die Höhe des Mindestlohns und die Ausnahmeregelungen waren wohl angemessen, so dass es keine negativen Effekte gab. Positive durch mehr Nachfrage allerdings auch nicht. Der dritte Linktipp:

Was bisher angemessen war, muss es aber angesichts der vielen neuen geringqualifizierten Arbeitskräfte nicht bleiben. Das ist das Problem einer starren gesetzlichen Mindestlohnregelung.

Warum die Rettung griechischer Banken statt ursprünglich veranschlagter 25 Milliarden Euro nun nur noch 5,7 Milliarden Euro kostet, beschreibt Ernst Wolff für Telepolis. Internationale private Kapitalfonds sind zu Spottpreisen in die vier griechischen Großbanken eingestiegen.

Den Schaum vorm Mund und die Schlagzeile

hätte uns Wolff allerdings besser erspart.

Richtig ist, dass der griechische Staat zur Stützung der Banken in der Finanzkrise Bankaktien zu viel höheren Kursen erworben hatte. Beim Weiterverkauf jetzt macht er also Riesenverluste. Aber so ist das eben, wenn man mit Pleiteunternehmen spekuliert, auch als Staat. Immer neues Geld nachzuschießen, um nur keine Verluste realisieren zu müssen, ist aber keine Alternative.

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Foto (von LennieZ): Akropolis in Athen