Alle Artikel mit dem Schlagwort: BIP

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Afrika – Armutsflüchtlinge und Wirtschaftswunder gleichzeitig (II)

Das beeindruckende Wirtschaftswachstum in Afrika wird nicht zu einer Verringerung der Armutsmigration führen. Denn die Vorstellung, dass weniger Armut zu weniger Armutsmigration führt, ist naiv, wie bereits in Teil 1 dieses Artikels gezeigt. Außerdem wird das Wohlstandsgefälle zwischen Europa und Afrika noch mindestens mehrere Generationen bestehen bleiben. Machen wir uns einmal die Gründe dafür klar.

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Wirtschaftswachstum und Lebenstandard langfristig gesehen (2004-2014)

Die Wirtschaftsmedien bombardieren uns mit Quartalszahlen, Monatszahlen und den ständig aktuellen Börsenindizes. Die meisten dieser Daten sind zurecht am nächsten Tag wieder vergessen. Sie bilden nur das Hintergrundrauschen für die wirklich interessanten Entwicklungen. Die vollziehen sich nämlich meistens langsam und langfristig. Wie hat sich z.B. die Wirtschaft verschiedener Länder über einen langen Zeitraum wie den von 2004-2014 entwickelt? Welche wichtigen Länder sind vorgeprescht? Welche wichtigen Länder sind zurückgefallen? War die Entwicklung in China wirklich so überragend? Wie stehen Deutschland und die EU-Staaten im internationalen Vergleich da? Im Folgenden Daten und Hintergründe anschaulich aufbereitet.

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Italien – Erwachen aus dem Dornröschenschlaf?

In dieser Woche gab es mehrere positive Wirtschaftsmeldungen aus Italien. Selbst die Arbeitslosigkeit geht inzwischen zurück. Ein stabiler Wirtschaftsaufschwung wäre allerdings für Italien eine echte Epochenwende. Denn anders als in den anderen Staaten der Europeripherie gab es in Italien nie einen Euro-Boom. Seit 15 Jahren befindet sich das Land in einer „Zeit der Stagnation“. Interessante Daten und Grafiken illustrieren weiter unten die italienische Misere. Daten, Fakten und Grafiken zum geliebten Nachbarn im Süden.

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Afrika – Armutsflüchtlinge und Wirtschaftswunder gleichzeitig

Die afrikanische Einwanderung nach Europa steht zur Zeit im Schatten des Ansturms aus Syrien. Trotzdem ist die Zahl derjenigen, die aus Afrika in die EU kommen, nach wie vor hoch. Im ersten Halbjahr 2015 stammten 19% aller Asylerstanträge in der EU von Afrikanern. (Berechnungen nach Zahlen von Eurostat.) Auf der anderen Seite finden sich in den Medien in letzter Zeit vermehrt Berichte über den Wirtschaftsaufschwung in Afrika. Die OECD fasste in ihrem jüngsten Afrikabericht die Wirtschaftsdaten zusammen. 2014 wuchs das BIP des Kontinents um 3,9% und 2015 wird es wahrscheinlich um 4,5% steigen. Emmigration trotz Wirtschaftsboom? Der Zusammenhang zwischen Armut und Armutsflüchtlingen scheint kompliziert.

Yanis-Varoufakis-Berlin-2015-02-05

Yanis Varoufakis lügt

Zur Zeit heult Yanis Varoufakis, der linke griechische Finanzminister, auf allen deutschen Kanälen herum. Doch anders als Varoufakis sagt, haben die Griechen sehr wohl und statistisch belegbar von den vielen Krediten profitiert. Es war nicht nur ein Geschäft für die Banken.

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Deutsche Übermacht?

Der aktuelle „Spiegel“ titelt „The German Übermacht“. Der Text dazu berichtet allerdings hauptsächlich von Stimmungen und Meinungen. Fakten findet man kaum. Schaut man sich die Fakten an, muss man nämlich ein ganz dickes Fragezeichen hinter die „deutsche Übermacht“ stellen.

Griechenlands angeblicher Aufschwung

Den Wiwo-Artikel „Griechenland schuftet fürs Comeback“ wie auch einige andere positive Berichte über das Land in letzter Zeit mag ich nicht unkommentiert lassen. Das fängt schon mit der Frage an, wer bitte schön bei einer Arbeitslosenquote von 27% überhaupt noch schuften darf in Griechenland. Als Wiwo-Schreiber interviewen wir aber besser keine Arbeitslosen, die können wir mit dem Satz abhaken: „Streiks und gewaltsame Proteste sind weitgehend abgeebbt.“ Besser, wir lassen den griechischen Ministerpräsidenten Samaras zu Wort kommen: „Jene, die noch vor einem Jahr auf Griechenlands Abschied vom Euro wetteten, setzen jetzt auf den Erfolg des Landes.“ Okay, Ministerpräsident Samaras macht also seinen Job und zu diesem Job gehört es, optimistische Reden zu halten. Eine Meldung ist das nicht unbedingt wert; zumal die griechische Regierung bereits verstärkt seit Anfang des Jahres versucht, die Lebensgeister der griechischen Wirtschaft zu beschwören. Siehe „Griechenland hofft auf Ende der Rezession“ vom Handelsblatt Anfang April oder „Griechenland hofft auf Wachstum“ von der Süddeutschen im Januar. Manche vorgetragenen Fakten, die den Optimismus unterstützen sollten, entpuppten sich in der Vergangenheit außerdem als Nullnummer. So …

Warum ich Keynesianer hasse

Eine längst überfällige Abrechnung Ich rede von diesen vulgärkeynesianischen Perverskeynesianern. Pervers im ursprünglichen lateinischen Wortsinne: „Perversio“ hieß nämlich bei den alten Römern so viel wie Verdrehung, Umkehrung. Keine Ahnung, wozu die Römer dieses Wort brauchten, denn zu ihrer Zeit gab es noch keine Keynesianer, erst recht keine Perverskeynesianer; aber egal, sie haben es trotzdem erfunden. Perverskeynesianer sind widerlich vom gesamten Grunde ihres Denkens her. Und dieser Grund ihres Denkens heißt Makroökonomik. Makroökonomik, das ist die sinnfreie Beschäftigung mit vollkommen nichtssagenden Größen. Die bekannteste Kennziffer der Makroökonomen ist das Bruttoinlandsprodukt BIP. Dem BIP gilt die große, aber leider nicht erwiderte Liebe der Makroökonomen. Nun, dieses komische BIP ist über die Jahre und Jahrzehnte gestiegen; selbst in Deutschland zwischen 2001 und 2011 um 11,5%. Den Deutschen geht es trotzdem nicht besser. Auch der Zusammenhang zwischen BIP und Arbeitslosigkeit ist nur lose. 0,5 % jährliches Wachstum mehr oder weniger machen sich in der Arbeitslosenstatistik nicht bemerkbar. Der Bundestag denkt nun darüber nach, das BIP durch andere Kennziffern zu ergänzen. So etwas würde einem Keynesianer natürlich nie einfallen. Undenkbar für …

Der Bericht der Troika: Griechenland nach 2 1/2 Jahren Reformen und Rettungen

„Die Griechen haben geliefert.“ So wird Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker diese Woche in allen einschlägigen Medien zitiert. Nun seien die internationalen Geldgeber am Zuge. Auf den Griechenland-Bericht der Troika kann Juncker seine Aussage aber kaum stützen. Im Folgenden ein Überblick über die kritischen Passagen des Berichts. Doch eines vorweg: Der vollständige Troika-Bericht wurde bislang noch nicht im Netz veröffentlicht. Lediglich der Entwurf ist durchgesickert und auf den stütze ich mich. Ob die großen Presseredaktionen mehr vorliegen haben oder ihre Berichte auch nur auf dem Entwurf fußen, wird nicht ganz klar. Anscheinend verfolgt Juncker die Strategie, zuerst mit seinen eigenen  Interpretationen für positive Stimmung zu sorgen, die unangenehmen Fakten aber später zu veröffentlichen, wenn die Medienaufmerksamkeit wieder abgezogen ist. Zu den Daten und Fakten: Die griechische Wirtschaft liefert nach wie vor nicht und wird dies auch in den nächsten beiden Jahren voraussichtlich nicht tun. Wirtschaftswachstum ist für die Troika frühestens 2015 in Sicht. 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Wachstum des griechischen BIPs -0,2% -3,3% -3,5% -6,9% -6,0% -4,0% 0,0% Damit wird Griechenland 6 Jahre lang …