Analyse

Yanis Varoufakis lügt

Yanis-Varoufakis-Berlin-2015-02-05

Zur Zeit heult Yanis Varoufakis, der linke griechische Finanzminister, auf allen deutschen Kanälen herum. Doch anders als Varoufakis sagt, haben die Griechen sehr wohl und statistisch belegbar von den vielen Krediten profitiert. Es war nicht nur ein Geschäft für die Banken.

Dabei will ich von meinem Schreibtisch in Siegen aus nicht bestreiten, dass es in Griechenland zur Zeit Not gibt und dass es Sache der griechischen Regierung ist diese Not zu bekämpfen. Griechenland als Opfer der Banken zu beschreiben, ist jedoch falsch. Das zwischen Balkan und Afrika gelegene Land hat mit den Banken einen Deal gemacht zulasten Dritter.

Denn der Euro brachte Griechenland ab 2001 nicht nur einen Wirtschaftsaufschwung, sondern stärker noch einen Konsumaufschwung. Die Konsumausgaben stiegen inflationsbereinigt von 164,5 Milliarden € im Jahr 2000 auf 222,5 Milliarden € 2008 und damit um 35,3%. Während dieser Zeit stieg die Wirtschaftsleistung zwar auch beträchtlich, aber geringer, nämlich um 31,8%.

Grafisch sieht das so aus:

BIP und Konsumausgaben GriechenlandQuelle: Eigene Darstellung nach Zahlen von Eurostat (Excel-Datei)

Der überproportional steigender Konsum war natürlich nur möglich, weil man kräftig Schulden gemacht hat. Und es waren in Griechenland sowohl die Privaten als auch der Staat, die die Konsumausgaben steigerten. So wuchsen die staatlichen Konsumausgaben im Zeitraum 2000-2008 um 33,0%.

Anteilsmäßig erreichten die Konsumausgaben in Griechenland erst 2009 ihre Spitze: Damals betrugen sie 92,6% des BIPs. Die Wende kam erst mit den Auflagen der Troika. Aber sie war immer noch gedämpft. Während das BIP zwischen 2008 und 2014 um 25,5% fiel, sanken die Konsumausgaben im Land nur um 24,0% und die staatlichen Konsumausgaben sogar nur um 20,0%.

Nach sieben Jahren Wirtschaftskrise liegt das BIP Griechenlands, wieder unter dem des Jahres 2000, der Konsum liegt aber deutlich darüber. Insbesondere die staatlichen Konsumausgaben liegen noch 6,4% über denen des Jahres 2000.

Nun ist es richtig und notwendig, dass in einer Wirtschaftskrise die staatlichen Konsumausgaben nicht in dem Maße zurückgefahren werden, wie die Wirtschaft einbricht. Zum staatlichen Konsum zählen ja nicht nur Theater, sondern auch das Gesundheitswesen und die soziale Sicherung.

Bedenklich war aber die rasche Konsumexpansion vor 2008. Und die ist bis heute nur zum Teil zurückgefahren worden.

Geh nicht ohne Gruß, empfiehl bitte den Beitrag weiter!

Foto (von Jörg Rüger): Yanis Varoufakis in Berlin, Februar 2015 – Ausschnitt


Warning: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable in /home/www/wp-includes/class-wp-comment-query.php on line 405

18 Kommentare

  1. „Bedenklich war aber die rasche Konsumexpansion vor 2008. Und die ist bis heute nur zum Teil zurückgefahren worden.“

    Nur zum Teil? Man sieht doch in der Grafik, dass das aktuelle Niveau das von 2001 ist. Und damit sind 7 der 8 Jahre verdampft. Wohin willst du Griechenland schießen? Auf das Niveau von 1990?

    Die Grafik ist eh total daneben, weil GANZ Europa steigende BIPs und steigenden Konsum und steigende Staatsausgaben hatte. Du willst Griechenland also von den 8 Jahren 2000-2007 nur eines „übrig“ lassen? EINES? Während ganz Europa im Durchschnitt 1,5% oder so gewachsen ist, soll Griechenland davon nix abbekommen?

    Ganz nebenbei ist es kein Zufall, dass privater und staatlicher Konsum und das BIP so synchron laufen. Wenn niemand konsumiert, gibt es kein Wachstum. Genau das ist das Problem: Griechenland spart sich zu Tode. Und du forderst davon noch mehr. Kopfschüttel …

  2. neuheide sagt

    einen solch ignoranten artikel werde ich selbstvertändlich nicht weiter verbreiten.
    das macht deutschlands mainstreampropaganda sowieso.

    dieser artikel könnte eins zu eins von springer übernommen werden.

    selbstverständlich lügt varoufakis.(sowas aber auch!)
    was ihn sicherlich zu einem gewöhnlichen „spitzenpolitiker“macht.
    um aber an die oberste liga weltklasselügner,heuchler,schwerkriminellen staatsvertreter deutschlands.
    griechenland wird uns die kredite mit zinseszins zurückzahlen,der euro hat uns allen frieden und wohlstand gebracht,nsa,schmiergeld,ttip,esm kapitalbetrug.
    dafür trägt die aktuelle griechische regierung,was dieser artikel völligst unterschlägt im gegensatz zur gut geschmierten ex regierung,mit denen schäuble und der rest der ausplündernden eu gangster grossartig zusammengearbeitet hat….
    absolut keine verantwortung.

    was die lügenregierung griechenlands wohltuend von unsere unterscheidet.

    varoufakis lügt für die 99% bevölkerung griechenlands,bei der regierung spürt man wie sehr sie für ihr volk gegen die elitenkanalien der eu,den banksterkartellen alles unternehmen um für sie das bestmögliche herrauszuholen.

    frau merkel & co ist deutschland so ziemlich völlig egal.
    sie lügt für die grosskonzerne,die bankstermafia,das zionistisch us finanzkartell.

    das merkel eine hochverrätein ist,die sich in ihrer schreckensstatthalterschaft nicht ein einziges mal auf die seite ihrer bevölkerung,gegen ihre herren usraels gestellt hat.

    zeigt für halbwegs geradeausdenkende menschen welche katastrophe wir deutschen mit dem merkelregime haben und welches glück griechenland mit tsripas und varoufakis besitzen.

  3. @egghat,
    „Ganz nebenbei ist es kein Zufall, dass privater und staatlicher Konsum und das BIP so synchron laufen.“ –
    Sie laufen normalerweise ja nicht ganz synchron. Im Wirtschaftsaufschwung nimmt der Konsum eher unterproportional zu. Die Leute sind intstinktiv vorsichtig, warten ab, sparen lieber etwas mehr. Dafür nimmt der Konsum in der Wirtschaftskrise auch unterproportional ab. Die Leute wollen den einmal gewöhnten Konsumstandard halten. Das ist beides auch gut so.
    Der griechische Aufschwung bis 2008 war aber insofern pervers, als der Konsum überproportional zugenommen hat. Die Griechen haben tatsächlich über ihren Verhältnissen gelebt. Und das will Varoufakis jetzt weglügen und manche im deutschen Fernsehen (Beckmann gestern Abend) lassen ihm das durchgehen. Ich nicht. Dass es innerhalb Griechenlands übrigens Verteilungsprobleme gab und gibt, bestreite ich nicht, das kann ich aber mit den aggregierten Daten hier nicht diskutieren.

    „Während ganz Europa im Durchschnitt 1,5% oder so gewachsen ist, soll Griechenland davon nix abbekommen?“ – Wenn Griechenland vom Wachstum in anderen Staaten profitieren soll, dann sollten wir ganz offiziell die Transferunion einführen. Ich bin allerdings dagegen. Und angesichts der Tatsache, dass es 2015 wohl schon wieder mit der griechischen Wirtschaft bergab geht, kann man meiner Meinung in der Tat sagen, dass 2014 wohl nicht vorgesorgt wurde und noch immer zu viel konsumiert wurde, ja.

    @neuheide,
    „varoufakis lügt für die 99% bevölkerung griechenlands“ – Und selbst wenn er die edelsten Motive hat, bleibt es eine Lüge.

  4. JFK sagt

    in einem fraktionalen Geldsystem ist das Bedürfnis der Kreditisntitute nach Kreditgabe immer höher als das Bedürfnis der Kreditnehmer nach Kreditnahme, weil die Kreditinstitute glauben, über die Kontrolle von Schulden in den Besitz der gesamten „Welt-hardware“ zu kommen,

    lasst uns ihnen (den Kreditinstituten) tüchtig in den A…llerwertesten treten.

  5. Lilo sagt

    Ich glaube Prof. Sinn sprach mal davon, dass von den Krediten ca. 25% an die Griechen, also in den Haushalt flossen. Für den hohen Konsum gibt es aber noch weitere Gründe, nämlich die Investitionen der Privaten Geldgeber in griechische Banken, um Zinsen zu kassieren, welche als Kredite an die Griechen ausgereicht und verkonsumiert wurden. Auch hat Griechenland viele EU-Subventionen erhalten und zweckfremd ausgegeben.

  6. Lilo sagt

    By the way.. Valoufakis tut nur, was EU-Oberbonze Juncker schon vor Jahren empfohlen hat:
    „Wenn es ernst wird, muss man lügen.“
    Also nicht aufregen, das ist große Politik. ;-D

  7. Ich finde diese ganze Diskussion geht am Wesentlichen vorbei. Wer jetzt genau von den Schulden profitiert hat und wem man letztendlich die Schuld in die Schuhe schiebt interessiert mich zumindest nicht. Ich bin auch der Meinung, dass Land hat über seine Verhältnisse gelebt aber das lässt sich jetzt auch nicht mehr ändern.
    Viel wichtiger wäre es doch die notwendigen Schlüsse zu ziehen, Klartext zu sprechen und dem Land und seiner Bevölkerung zu helfen.
    Gruß,

    Claudius

  8. fabian sagt sagt

    was für ein schlechter artikel.
    welch seltsame geisteshaltung.
    es lebe varoufakis!
    es lebe tsipras!
    es lebe putin!
    solche politiker können wir uns leider nur wünschen, bei uns regieren die verbrecher…der Europäische Untergang..
    uuund: ami go home!!
    boykottiert alle amerikanischen produkte!

  9. @Claudius,
    ja, im Grunde genommen hast du recht. Trotzdem sollte man falsche Sachen mal gerade rücken.

    @fabian,
    ein Kommentar gänzlich frei von Argumenten. Herzlichen Glückwunsch!

  10. Pingback: Kleine Presseschau vom 10. Juni 2015 | Die Börsenblogger

  11. Jürgen sagt

    Es ist nicht an uns den Griechen zu „helfen“. Das sollen die bitte erstmal selber machen. Es gibt dort genug Vermögen und noch immer werden wohl die Reedereien nicht besteuert und insgesamt Steuern nicht sorgfältig eingetrieben. Das zu ändern ist an den Griechen. Im Übrigen bin ich der Meinung, dass eine heftige einmalige Vermögenssteuer angemessen ist – gestaffelt nach Höhe des Vermögens und wo es liegt (bei ausländischem Schwarzgeld darf die Quote gerne bei 100% oder höher liegen). Danach schauen wir mal, was noch an Schulden übrig ist und ob die Griechen gelernt haben, dass man nicht dauerhaft auf anderer Leute Kosten leben kann. Eventuell lernen ja auch Politiker in anderen Ländern daraus (ja, ja, schon gut, hört auf zu lachen).
    Und dann sollten wir mal unser Geschäftsmodell überdenken – ob es wirklich sinnvoll ist, einen erheblichen Teil unserer Produktion gegen Kredit an eher zweifelhafte Schuldner zu liefern. 😉

  12. Jürgen sagt

    @egghat: Das ist eine seltsame Argumentation. Was hat das Wachstum innerhalb der übrigen EU mit Griechenland zu tun? Wohlstand entsteht durch Waren und Dienstleistungen, die in einem Land produziert werden. Es gibt keinen Rechtsanspruch darauf, dass das BP von Griechenland genauso wächst, wie in der übrigen EU. In GR hat man auf Pump gelebt, aber nicht in die Zukunft investiert. Und jetzt kommt die Rechnung. Es geht nicht darum, das Land auf irgendein Jahr zurück zu „schießen“. Wenn die Griechen nicht das erwirtschaften, was sie konsumieren wollen , dann geht’s halt nicht. Und Schulden sind zurück zu zahlen. Punkt. Aus.

  13. @Jürgen:

    Ich gebe ja zu, dass die Argumentation so etwas seltsam klingt. Worauf ich hinweisen will: Es macht keinen Sinn, BIPs über 15 Jahre zu vergleichen und dabei nicht zu berücksichtigen, dass die gesamten Welt Fortschritte gemacht hat. Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass es in der ganzen Welt technologischen Fortschritt (IT) und Produktivitätsfortschritte gibt, nur um Griechenland machen diese Fortschritte einen großen Bogen? Anders gesagt: Es gibt sowas wie ein „natürliches“ Wachstum … Natürlich gibt es keinen Rechtsanspruch darauf. Es zeigt aber auch, wie viel falsch gelaufen ist (und zwar nicht nur bis 2008). Man kann jetzt natürlich weiter sparen und auf die Fehler bis 2008 hinweisen. Nur: Was nützt das? Griechenland bekommt 10% BIP-Minus über 2 Jahrzehnte, der Rest Europa 15% Plus? GR als 25%-BIP-Underperformer? Das soll Europa sein?

    (Die Schulden zahlt GR nie zurück, zumindest nie inkl. Inflation und Zinsen. Höchstens nominell, wenn die 15 Jahre Tilgungsaussetzung und 30 Jahre Zinsfreiheit bekommen. Nur sind die Schulden dann in Barwert vielleicht noch die Hälfte wert (wenn überhaupt))

  14. @egghat,
    mir ging es erst einmal darum zu zeigen, dass die Griechen ihr Armutsproblem selber lösen können. Offensichtlich wird ja nicht wenig in dem Land konsumiert (relativ zum BIP), aber wahrscheinlich ist die Verteilung gegenüber 2000 ungleicher geworden durch die hohe Arbeitslosigkeit. Und da stimme ich Jürgen voll zu, da sollen die Griechen erst einmal ihre Reichen besteuern.
    Die Austerität, so wie sie durchgeführt wurde, hat überhaupt nichts gebracht, darum will ich sie auch nicht verteidigen. Der Königsweg wäre gewesen, aus der Eurozone auszusteigen. Das hätte einerseits die Wirtschaft angekurbelt und andererseits auch internen Druck zum Sparen geschaffen. Und dieser Druck wäre dann vor allem in die Richtung gegangen, Importgüter zu sparen, als ganz generell Sozialleistungen zu kürzen.
    Aber offensichtlich hat Merkel sich auf dem G7-Gipfel belabern lassen, es noch einmal mit Griechenland zu versuchen. Du hast den Link dazu selbst auf Twitter verbreitet: http://www.welt.de/politik/deutschland/article142298974/Wie-Merkel-die-Griechen-Rettung-zur-Chefsache-macht.html?utm_content=buffer17774&utm_medium=social&utm_source=twitter.com&utm_campaign=buffer Wer einmal einen Fehler macht, okay, aber wer aus seinem Fehler nicht lernt und den Fehler wiederholt, da ist Hopfen und Malz verloren. Armes Deutschland.

  15. Bei der Griechenlandrettung (du bist für Austritt, ich strikt dagegen, weil es nicht händelbar ist und Griechenland danach erst recht kirchenmausarm ist (Vermögen weg), seine Schulden nicht zurückzahlen kann und es – zumindest am Anfang als du es auch schon favorisiert hast – MASSIVE Ansteckungsgefahr davon ausgegangen wäre. Wenn ich gemein bin, suche ich die Stellen raus, an denen du Portugal, Irland, Spanien und Italien auchrauswerfen wolltest 😉 ) kommen wir eh nicht überein.

    Die Steuerquote in Griechenland wurde vor der Krise – unter Jubel der Neoliberallalas – übrigens deutlich zurückgefahren. Und ist inzwischen auch wieder zurück auf das alte (und übrigens auch deutsche) Niveau gestiegen. Die Reichen besteuern ist immer leicht gesagt. Viele der oft genannten Reichen haben zwar griechische Namen, leben aber schon lange in Monaco oder der Schweiz (oder auf Zypern). Und die Firmen (Reedereien) gehen halt auch schnell weg, wie Coca Cola Hellenic, die jetzt in Luxemburg sitzen. Reedereien sind eh weltweit unterwegs, denen ist der Firmensitz total egal.

    Was dann übrig bleibt: Steuerrückstände eintreiben. Ist aber auch nicht so einfach. Denn wenn GR den Vorschlag macht, Steuersündern (und -flüchtlingen) einen Rabatt für sofortige Zahlung (bzw. Kleinsündern eine Stundung (akzeptier die Zahlung und zahl über 10 Jahre), schreit die EU. Was in Deutschland mit viel größeren Rabatten von Handelsblatt und Co bejubelt wurde, ist in GR eine unverschämte Besserbehandlung von Steuerhinterziehern. Hmmm …

  16. Seit langem bin ich nur noch dafür, dass ein einziges Land aus der Eurozone austritt: Deutschland.

  17. Jürgen sagt

    @egghat: ein Austritt GRs ist sicher händelbar. Es bedeutet einfach nur, dass Verluste realisiert werden müssen, die ohnehin schon entstanden sind. Da mag der eine oder andere Politikerkopf – na und davon gibt es weit mehr als genug. Diese Währungsunion ist m.E. eine schlimmere Fehlkonstruktion als die lateinische Münzunion. Derart unterschiedlich leistungsfähige (bzw. unfähige) Volkswirtschaften kann man nicht mit einer gemeinsamen Währung zusammenketten. Auch eine Transferunion wird das Problem nicht lösen, sondern lediglich verschleppen. Es sei denn man glaubt, dass Deutschland (und eine kleine Handvoll weiterer Länder) unbegrenzt Summen gen Süden (GR, I, F, ESP, Malta,Zypern usw.) zu transferieren bereit ist – Summen, die die Kosten der Wiedervereinigung um ein Mehrfaches übersteigen werden.
    Falls eine Vermögensabgabe und Erhöhung des Spitzensteuersatzes tatsächlich ins Leere laufen sollten, weil nichts mehr da ist – was ich nicht glaube -, so ist das Land schlicht und ergreifen bankrott und muss erst recht unverzüglich abgewickelt werden. Im Übrigen stimme ich Wirtschaftswurm zu: Deutschland (und evtl. noch Österreich, Niederlande, Finnland) muss den Euro verlassen! Bevor das angebliche „Friedensprojekt“ zu schlimmen Konsequenzen führt.

  18. Häschen sagt

    Die Entwicklung in Griechenland teilt sich in 3 Teile.
    a) Die Zeit vor dem EURO. Es gibt eine strukturelle Schwäche die seit Dekaden da war
    b) Der angesprochene Aufschwung oder ‚Scheinaufschwung‘
    c) Die Rettung und die Zeit danach

    c) Kann als wenig hilfreich angesehen werden.
    b) War getrieben von erstaunlichen Wachstumsraten
    a) Kein Mensch weiß wirklich woran es liegt. Die Diskussionen sind im Gange.

    ‚http://coppolacomment.blogspot.co.at/2015/03/greeces-real-problem.html‘ Wenn man die 8 Artikel über Griechenland liest – eine heiße Diskussion im Gange auch mit Beteiligung von Deutschen die zumindest volkswirtschaftlich interessiert sind und auch bewandert scheinen.

    Zu b) Wer einer Wirtschaft soviel Geld bereitstellt seitens der ‚Gläubiger‘ muss sich halt auch ein Bild machen. Die Menschen in Griechenland haben halt den Aufschwung positiv empfunden und möglw. mit dem EURO in Verbindung gebracht. Deutschland hat, vermutlich eher durch Zufall, mit Hartz IV und Lohnzurückhaltung eine ähnliche Entwicklung vermieden.

    Prinzipiell liegt Varoufakis richtig mit der Einschätzung, dass mal der Unterbau stabilisiert werden muss. Eine Umverteilung allein ist noch kein Garant für Genesung. In einer Währungsunion kann man den Kapitalverkehr einfach nicht beschränken sonst ist es keine Währungsunion. Vergleichen wir mal Griechenland mit Österreich. So lala ähnlich wie Österreich in den 80ern. Damit würde anheben von Steuern mal helfen, aber die Schulden zurückführen wäre schon sinnvoll. Griechenland besteht ja nicht nur aus ein paar Bauern die Oliven anpflanzen. Die Digitalisierung ist bestimmt eher ein Vorteil für Länder die heute im Nachteil sind. Digitalisierung enabled eher die kleinen im stärkeren Maße – große Volkswirtschaften profitieren von der Zahl der Köpfe und alle aber von den klugen Köpfen an sich.

    Möchte auch etwas in Erinnerung rufen die Wirtschaftsleistung. Aus deutscher Sicht ist Griechenland klein. Aus Sich von Europa ist Griechenland nicht so klein.
    http://wko.at/statistik/eu/europa-wirtschaftsleistung.pdf

    Wie im Fernsehen bei euch die baltischen Staaten als Vorbild für Griechenland werden gepriesen und der Kommentar von paar Ex-Kommis als Maß wird herangezogen die Volksseele zu beruhigen so möge man auf das BIP schauen …

    Wir werden am Ende nicht herumkommen auf Teufel komm raus die Preisnieveaus und die BIPS anzupassen sprich zu harmonisieren im EURO Raum. Das ist eine Aufgabe der kaum jemand scheint in der E.U. gewachsen zu sein. Die Slovakei ist genausowenig ein Maß, auch wenn der Herr Sulik durchaus einen ehrbaren Weg eingeschlagen hat und sich zuerecht wehrt. Slovakei ist am Ende wirtschaftlich Deutschland oder im Einflussbereich. Das Volumen an sich nimmt sich bescheiden aus. Aber jedes Volumen ist eine Leistung die nicht zu verachten ist. Man weiß erst am Ziel, wenn man angekommen ist und Griechenland war halt gedoped und kam schneller ins Ziel …

    Aber allein wie Varoufakis sich das vorstellt, sofern die Aussage stimmt, mehr Kredite für Unternehmen und die Schulden in ‚CDO‘ Pools zu entsorgen ist zwar eine Voraussetzung für eine Genesung, aber wohl gehört mal klargestellt wie die strukturelle Schwäche aus a) kann beseitigt werden.

    Es stellt sich halt die Frage ob nicht die Bank Of Greece zuviel mit die Oligarchen packelt genauso wie das Finanzsystem in ganz Europa. In Griechenland ist nur eines passiert, das sonst nirgend so aufkommt – ‚Es darf halt nichts passieren sonst könnte noch jemand draufkommen …‘. Industriellenweisheit in .at. Das ist aber kein Phänomen das mit dem EURO in Zusammenhang steht sondern schon viel länger auf der Welt gelebte Praxis ist. Ich schätze wenn man tief genug reingräbt, dann findet man überall Wahrheiten die keiner so wirklich wissen will 🙂

Kommentare sind geschlossen.