Vier Linkempfehlungen zum Wochenende.
Ein interessantes Experiment macht gerade der Autor und Journalist Norbert Häring. Er möchte nämlich seinen Rundfunkbeitrag bar bezahlen. Wie Häring in seinem Blog schreibt, will oder kann der Beitragsservice aber bisher das gesetzliche Zahlungsmittel nicht annehmen.
Inzwischen gibt es auch eine offizielle Antwort. Der Beitragsservice verweist auf die Satzungen der Rundfunkanstalten, in denen es heißt, man könne „nur bargeldlos“ bezahlten. Die für ARD, ZDF und Deutschlandfunk zuständigen Länder haben allerdings keine Kompetenz, das Bundesbankgesetz einzuschränken, nach dem Euro-Banknoten das einzige unbeschränkte gesetzliche Zahlungsmittel sind. Entsprechende Bestimmungen werden darum wohl spätestens vom Bundesverfassungsgericht gekippt. Die Europäischen Verträge regeln den Sachverhalt übrigens genauso. Weiteres beim Handelsblatt.
Vielleicht gelingt es Norbert Häring ja, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: die unsinnige Diskussion um ein Bargeldverbot zu beenden und die Politik dazu zu bewegen, über ein effizienteres System nachzudenken, das den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ersetzt.
Der englische Makroökonom Simon Wren-Lewis macht sich dagegen Gedanken darüber, warum unter deutschen Ökonomen der Keynesianismus so unpopulär ist. Nun ja, auch bei mir war Ähnliches ja schon Thema. Keynesianer verfolgen irrelevante, unrealistische Ziele mit untauglichen Mitteln, das sollte ja schon viel von ihrer Unpopularität erklären können. Außerdem ist es eher peinlich, dass sie ihren Multiplikator nie zu fassen kriegen. Von daher sollte man sich also eher darüber wundern, warum der Keynesianismus im Rest der Welt so populär ist, anstatt darüber, warum er in Deutschland so unpopulär ist. Wer Wren-Lewis trotzdem lesen will, findet seine Überlegungen aber unter der Überschrift: „What is about German economics?“
Wusstet ihr übrigens, dass Ludwig Erhard der damaligen EWG höchst skeptisch gegenüberstand? Was liberale Denker wie Erhard, Hayek und Röpke über den Europäischen Integrationsprozess zu sagen hatten, erfährt man von Michael Wohlgemuth bei „openeuropeberlin“.
Von der Aktion des Herrn Häring habe Ich auch schon mitbekommen. Eine sehr lustige Idee. Ich hoffe mal, dass er damit Erfolg hat und vielleicht sogar etwas am System ändern kann. Überfällig wäre diese Änderung schon lange.
Gruß,
Claudius