Wirtschaftswurm-Blog

Wer vor einem Währungskrieg warnt, sollte sich auch an die richtige Adresse wenden

Die großen Ungleichgewichte im Welthandel stellen ein gewaltiges Problem dar. Inzwischen hat das auch die Politik in weiten Teilen der Welt (leider mit Ausnahme Deutschlands) erkannt. Es darf darum nicht verwundern, dass man sich nun vermehrt der Währungspolitik widmet. Immerhin ist der Wechselkurs der wichtigste Faktor, der über die Höhe der Importe und Exporte bestimmt. Steigt der Wert der eigenen Währung, werden die eigenen Waren fürs Ausland teurer und die Exporte sinken, während Importe billiger werden und darum steigen. Umgekehrt, wenn der Wert der eigenen Währung fällt.

Wechselkurspolitik ist legitim dann, wenn sie dem Abbau der Ungleichgewichte im Welthandel dient. Wechselkurspolitik ist nicht legitim, wenn sie einseitig die heimische Wirtschaft fördern will ohne Rücksicht auf den Welthandel. Und so muss man unterscheiden: Die Politik des billigen Dollars im Defizitland USA ist sinnvoll, die des billigen Yuan im Überschussland China ist schädlich.

So ist es unverständlich, dass die Gefahr eines Währungskrieges gerade dann beschworen wird, wenn die USA ihre Politik forcieren und nun über Strafzölle gegen China diskutieren. Sowohl in deutsche Blogs (z. B. Herdentrieb) als auch in US-amerikanischen (z. B. Credit Writedowns) findet man aber gerade jetzt besorgte Kommentare, die die 30er Jahre heraufbeschwören. Da wünsche ich mir schon etwas mehr Differenzierung und dass man die Schuldigen klarer benennt. Sollte es tatsächlich einen Währungskrieg geben, die USA sind nicht der Angreifer.


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