Wirtschaftswurm-Blog

Warum Gründer scheitern

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mit freundlicher Unterstützung der Haufe-Lexware GmbH & Co. KG

Informationsdefizite und Qualifikationsmängel gehören zu den wichtigsten Ursachen, warum Unternehmensgründer scheitern. Beides ist aber vermeidbar.

Im Jahr 2014 gab es laut Wirtschaftsministerium 309.000 Existenzgründungen in Deutschland. Nach ersten Schätzungen ist diese Zahl im Jahr 2015 leicht auf 300.000 gefallen. Dem stehen aber 348.000 Liquidationen im Jahr 2014 gegenüber.

Einen positiven Saldo gibt es dagegen bei Unternehmensgründungen im Nebenerwerb. 2014 gab es 251.000 Nebenerwerbsgründungen und damit nach Abzug der Liquidationen 78.000 Nebenerwerbsunternehmen mehr als im Jahr zuvor.

Die Zahlen zeigen: Unternehmensgründungen sind attraktiv, aber auch riskant. Letztlich scheitern etwa die Hälfte aller Neugründungen in den ersten sechs Jahren.

Doch woran liegt das? Die KfW-Mittelstandsbank hat in einer Untersuchung folgende sieben Hauptgründe für Unternehmensaufgaben herausgefunden:

  1. Finanzierungsmängel (69%)
  2. Informationsdefizite (61%)
  3. Qualifikationsmängel (48%)
  4. Planungsmängel (30%)
  5. Familienprobleme (30%)
  6. Überschätzung der Betriebsleistung (21%)
  7. äußere Einflüsse (15%)

Neben Finanzierungsproblemen zeigt sich in der Liste die große Bedeutung von Informations- und Qualifikationsdefiziten. Dabei umfasst der Punkt Informationsdefizite vor allem fehlende Branchen- und Marktkenntnisse. Wer nicht seine wichtigsten Mitbewerber analysiert hat und sich angeschaut hat, welche Leistung sie zu welchem Preis bieten, läuft Gefahr, sich mit einem unattraktiven Angebot auf den Markt zu stellen.

Beim Punkt Qualifikationsmängel ist die fachlichen Qualifikationen der Gründer seltener ein Problem, häufiger ihre betriebswirtschaftlichen und kaufmännischen Qualifikationen. Das fängt bei Kenntnissen in der Kostenrechnung an, ohne die eine solide Preiskalkulation unmöglich ist. Das geht weiter über Kenntnisse im Marketing, das ja weit mehr umfasst als die klassische Werbung. Und das hört bei Kenntnissen im Controlling nicht auf.

Die Bedeutung des Controllings ergibt sich übrigens aus zwei weiteren Punkten in der Liste der KfW-Mittelstandsbank. Bestehen Planungsmängel (Punkt 4), wurden also z.B. wichtige Hindernisse für die Durchführung übersehen oder falsch eingeschätzt, waren die Zeitplanungen unrealistisch, dann zeigt sich das bei einem guten Controlling früher und es bleibt mehr Zeit für einen Plan B. Frühes Erkennen durch gutes Controlling kann ebenfalls unternehmensrettend sein, wenn man die Betriebsleistung überschätzt hat (Punkt 6). In diesem Fall muss man so schnell wie möglich seine Fixkosten unter die Lupe nehmen und reduzieren.

Wenn sich Informationsdefizite nicht allein durch Googeln beseitigen lassen, dann hilft nur jemand, der Erfahrung in der Branche hat. Gut also, wenn im Gründerteam jemand mit solchen Erfahrungen ist.

Auch Qualifikationsmängel lassen sich durch ein gut gemischtes Gründerteam vermeiden. Ansonsten gibt es im Bereich der Qualifikationen nichts, was man nicht durch Weiterbildung und gute Lehrgänge erwerben könnte. Das zeigt auch das Angebot eines professionellen Weiterbildungsanbieters wie Haufe.

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Foto (von John Richards): Start-up (Englisch für das Anlaufen)