Alle Artikel mit dem Schlagwort: Exportüberschuss

Unter den Linden Richtung Brandenburger Tor

Die Exportüberschüsse sind tatsächlich schädlich – vor allem für Deutschland selbst

Die EU-Kommission will also nun überprüfen, ob Deutschlands Exportüberschüsse wirtschaftlich schädlich sind. Da wird jetzt eine Horde von Bürokraten in Brüssel mit Fragen beschäftigt, die auch jeder Wirtschaftsblogger beantworten kann und viele Wirtschaftsblogger bereits beantwortet haben. Als konstruktiv mitdenkender Europäer will ich aber den Brüsseler Mitarbeitern die Arbeit weiter vereinfachen und auch ein paar Absätze schreiben, die sie dann für ihren Bericht kopieren dürfen.

Deutscher Warenhandel mit wichtigen Ländergruppen 2011

Finale der Blogparade „Ursachen der internationalen Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands“

Die Beiträge der Wirtschaftsblogger zur Juli-Blogparade „Ursachen der internationalen Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands“ offenbarten sehr unterschiedlichen Perspektiven. Die ordnungspolitische Sicht war dabei genauso vertreten wie die historische Sicht und die Analyse der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung. – Der Überblick zum Abschluss der Blogparade.

Target 2 als Rettung deutscher Sparergroschen?

Sebastian Dullien und Mark Schieritz haben tatsächlich noch einen neuen Aspekt der Targetsalden entdeckt. Beruhigen kann uns ihre Erkenntnis aber kaum. Wenn’s nach mir gegangen wäre, man hätte die Debatte um die Targetsalden schon vor einem Jahr abschließen können. Nachdem ifo-Chef Hans-Werner Sinn, der Entdecker des Targetsaldenproblems der Bundesbank, seine Ausgangsposition etwas erweitert und korrigiert hatte, gab es keine wesentlichen neuen Erkenntnisse mehr. Es wäre nun Sache der Politik und der Bundesbank gewesen, aus der Debatte die Konsequenzen zu ziehen. Stattdessen sind die Targetsalden der Bundesbank weiter exorbitant gestiegen, erreichen nun 700 Milliarden €. Und die Risiken eines Ausfalls dieser Forderungen sind mit dem drohenden Austritt Griechenlands aus der Eurozone ebenfalls gestiegen. Da vermag auch André Kühnlenz nicht zu trösten, wenn er meint, bei 1.100 Milliarden sei spätestens Schluss. Immerhin gab es in letzter Zeit dann doch noch einen neuen Aspekt des Problems. Sebastian Dullien und Mark Schieritz weisen in einem Artikel für Vox darauf hin, dass durch die Targetsalden nicht nur das Leistungsbilanzdefizit der Süd-Euroländer alimentiert wird oder die Kapitalflucht ihrer Bürger hauptsächlich in …

Das effektivste Mittel, um die Binnennachfrage zu stärken

Die Analyse, auch in diesem Blog schon vorgetragen, findet immer mehr Anhänger: Deutschland muss die Binnennachfrage stärken. Das bisherige Wirtschaftsmodell, auf den Export zu setzen, ist nicht nachhaltig. Denn unser Exportüberschuss ist das Handelsbilanzdefizit der anderen. Und früher oder später wird dieses Handelsbilanzdefizit zum Problem, siehe Griechenland, siehe selbst die Wirtschaftssupermacht USA. Was bedeutet aber Stärkung der Binnennachfrage konkret für die Politik? Nicht ganz zu unrecht setzt Gerhard Bosch (Ökonomenstimme) hier auf die Lohnpolitik. Höhere Löhne bedeuten mehr Konsum und dadurch mehr Importe. Also mehr Wohlstand hier und mehr Konjunktur in Problemländern wie Griechenland. Lohnpolitik ist zunächst Sache der Tarifparteien. Der Staat soll nach Bosch allerdings jetzt eingreifen: ein allgemeiner Mindestlohn von 7,50 €, mehr allgemeinverbindliche Tarifverträge und eine Begrenzung der Minijobs schlägt er vor. Ich halte allerdings von allen drei Maßnahmen nicht besonders viel. Ein Mindestlohn, der mehr soll, als besonders schlimme Auswüchse in der Lohngestaltung zu verhindern, wird zwangsläufig Arbeitsplätze kosten. Allgemeinverbindliche Tarifverträge können zu einer hohen Hürde für kleine oder neue Firmen auf einem Markt werden und so den Wettbewerb einschränken. Denn für …