Wirtschaftswurm-Blog

Die zweite Finanzkrise wird bereits produziert

Während Deutschland sich immer noch über die hohe Wachstumsrate im 2. Quartal 2010 (+2,2 %) freut, man sich höchstens fragt, wie lange der gegenwärtige Aufschwung anhält angesichts neuer Konjunktursorgen in den USA, gibt es glücklicherweise auch ein paar Warner. Sie bezweifeln, dass dieser Aufschwung gesund für Deutschland wie die Weltwirtschaft ist. Zu ihnen zähle ich z. B. Wolfgang Münchau oder die Jungs von Credit Writedowns.

Das Problem des gegenwärtigen Aufschwungs: Er beruht auf Konjunkturprogramme der Vergangenheit und ansonsten darauf, dass der Exportüberschuss Deutschlands wieder steigt. 0,8 % der 2,2 % Wachstum gehen laut Statistischem Bundesamt auf den Außenhandelsüberschuss zurück.

Wo wir einen Überschuss vorweisen, müssen andere Länder allerdings ein Defizit verbuchen und dieses Defizit müssen sie finanzieren. Keinem Land ist dies jedoch dauerhaft ohne Verwerfungen möglich. Die USA haben bis 2008 ausländische Gelder durch ihre Immobilienpreisblase angelockt – bis diese platzte. Griechenland konnte im Windschatten des Euro billige Kredite aufnehmen – bis diese Möglichkeit platzte. Und so wird auch der neue exportgetriebene Aufschwung in Deutschland Verwerfungen in der Weltwirtschaft produzieren, die schon bald neue Erschütterungen verursachen werden. Alles schaut danach aus, dass es – genauso wie es zwei Ölkrisen gab (1973 und 1979/80) – auch zwei Finanzkrisen geben wird.


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2 Kommentare

  1. Ich halte das Wachstum in Deutschland auch nur für ein Strohfeuer, angefacht von zu niedrigen Zinsen und steigender Staatsverschuldung. Immerhin sind die Schulden noch schneller gewachsen als das nominale BIP – trotz des einsamen Wachstumsrekords.

  2. Pingback: Sind Zielwerte für die Leistungsbilanz sinnvoll? | Wirtschaftswurm

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