Alle Artikel mit dem Schlagwort: natürliches Monopol

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Streit über Google

Google ist die Lösung. Und das wird immer mehr zum Problem. In Deutschland hat Google einen Marktanteil von 90,3% bei der Websuche. Von dieser Marktmacht profitieren nicht nur Google-Angebote wie Youtube, deren Inhalte regelmäßig weit vorne auf der Google-Trefferliste landen. Davon profitieren, wie wir mittlerweile wissen, auch die Spitzel von der NSA. Was tun? Die Volkswirte sind zerstritten.

Muss Google enteignet werden?

Peter Ehrlich vom Brüsseler Büro der Financial Times Deutschland glaubt das zumindest. Wahrscheinlich ist es das erste Mal, dass ein Autor der FTD eine Enteignung fordert. Premierenstimmung liegt also in der Luft. Und dann so etwas! Ich muss mich den Bloggern Weissgarnix und Marcel Weiss anschließen und sagen: An Ehrlichs Begründung hapert es ziemlich. (Leider, leider, denn eine Enteignung Googles wäre eine spaßige Sache.) Okay, Google hat ein Quasimonopol auf die Internetsuche. Die Frage ist allerdings, ob es sich um ein natürliches Monopol handelt oder um ein vorübergehendes Monopol, das aufgrund einer technologischen Führungsstellung erreicht wurde. Bei natürlichen Monopolen ist der Wettbewerb dauerhaft ausgeschaltet. Ein Beispiel für ein natürliches Monopol ist der Betrieb eines Stromnetzes. Hier ist es sinnvoll, über Enteignung zu diskutieren. Anders bei Monopolen aufgrund technologischer Führungsstellung. Der Monopolist kann hier jederzeit von einem (neuen) Wettbewerber angegriffen werden, der in Forschung und Entwicklung investiert. Wenn die Technik des Wettbewerbers überlegen ist, hat er gute Chancen, den Platzhirsch zu besiegen. Garantiert ist es natürlich nicht, denn der bedrängte Marktführer ist gut beraten, seine Technologie …