Die US-Politik als Problemfall
Die Nachricht, dass die weltweit größte Rating-Agentur Standard&Poors den USA vielleicht innerhalb der nächsten zwei Jahre das Spitzenrating AAA entziehen könnte, hat an den Börsen einige Turbulenzen ausgelöst. Rund um den Globus fielen die Aktienkurse. Doch die realwirtschaftlichen Auswirkungen der Entscheidung der Rating-Agentur werden begrenzt sein. Das Rating AAA bedeutet, dass Halter von US-Staatsanleihen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit das Geld, das sie den USA geliehen haben, wieder zurück bekommen. Aber selbst eine Herabstufung auf AA+ heißt immer noch, dass ein Ausfall bei USA-Anleihen sehr unwahrscheinlich ist. Panik ist also nicht angebracht. Dies gilt umso mehr, als die Entscheidung von S&P kein Signal an die Wirtschaft ist, sondern eines an die Politik. In der Tat kann die US-Wirtschaft ein solides Wachstum erwarten; der IWF prognostiziert 2,8 % für 2011. Auch die langfristigen Aussichten sind nicht schlecht. Und im Gegensatz zu Europa sind die demografischen Daten in Ordnung. Die Türkei zeigt, dass selbst ein BB-Rating, das spekulative Anlagen bezeichnet, ein hohes Wirtschaftswachstum nicht behindert. In der Krise befindet sich einzig und allein die US-Politik. Tatsächlich sind die …