Alle Artikel mit dem Schlagwort: Rating

Die US-Politik als Problemfall

Die Nachricht, dass die weltweit größte Rating-Agentur Standard&Poors den USA vielleicht innerhalb der nächsten zwei Jahre das Spitzenrating AAA entziehen könnte, hat an den Börsen einige Turbulenzen ausgelöst. Rund um den Globus fielen die Aktienkurse. Doch die realwirtschaftlichen Auswirkungen der Entscheidung der Rating-Agentur werden begrenzt sein. Das Rating AAA bedeutet, dass Halter von US-Staatsanleihen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit das Geld, das sie den USA geliehen haben, wieder zurück bekommen. Aber selbst eine Herabstufung auf AA+ heißt immer noch, dass ein Ausfall bei USA-Anleihen sehr unwahrscheinlich ist. Panik ist also nicht angebracht. Dies gilt umso mehr, als die Entscheidung von S&P kein Signal an die Wirtschaft ist, sondern eines an die Politik. In der Tat kann die US-Wirtschaft ein solides Wachstum erwarten; der IWF prognostiziert 2,8 % für 2011. Auch die langfristigen Aussichten sind nicht schlecht. Und im Gegensatz zu Europa sind die demografischen Daten in Ordnung. Die Türkei zeigt, dass selbst ein BB-Rating, das spekulative Anlagen bezeichnet, ein hohes Wirtschaftswachstum nicht behindert. In der Krise befindet sich einzig und allein die US-Politik. Tatsächlich sind die …

Staatsbankrott als wohl überlegte Entscheidung

übernommen aus Wirtschaftswende vom 17.12.2009 Eine Überraschung ist es nicht mehr. Nach Fitch stuft Standard & Poors die Bonität Griechenlands herab. Das neue Rating BBB+ für griechische Staatsanleihen bezeichnet durchschnittlich gute Geldanlagen, für die aber bei einer Verschlechterung der gesamtwirtschaftlichen Lage mit Problemen zu rechnen ist. Im Gegensatz zu dem, was in manchen Schlagzeilen suggeriert wird, besteht also aktuell noch keine Gefahr, dass Griechenland seine Schulden nicht zurückzahlen kann. Aber das kann sich natürlich ändern. Mit wachsender Staatsverschuldung geraten Politiker immer mehr in eine Zwickmühle. Kürzen sie die Sozialausgaben, riskieren sie soziale Unruhen und ein Abwürgen der Wirtschaft. Erhöhen sie die Steuern, riskieren sie einen Aufschrei der Lobbygruppen und ebenfalls ein Abwürgen der Wirtschaft. Die “elegante” Lösung einer Inflation, die zu einer Entwertung der eigenen Schulden führt, steht armen Staaten, die sich hauptsächlich in Fremdwährung verschulden müssen, nicht zur Verfügung. Auch im Euro-Raum ist diese Lösung unwahrscheinlich, denn die EZB wird nicht wegen ein oder zwei Problemländern eine Geldentwertung in ganz Europa provozieren. Unter diesen Umständen wird es wahrscheinlich in Zukunft häufiger zu wohl überlegten …