Alle Artikel mit dem Schlagwort: Konjunkturprogramm

Falsche Prognosen des IWFs – Was folgt?

Der Chefvolkswirt des Internationalen Währungsfonds Oliver Blanchard hat in einer Studie eingestanden, dass der IWF die schädliche Wirkung von Sparprogrammen in Südeuropa auf die Wirtschaft unterschätzt hat. Was nun? Die Diskussion, die auch Jens Berger von den Nachdenkseiten aufgreift, geht konkret um den keynesianischen Multiplikator. Der beschreibt, wie stark die Wirtschaftsleistung eines Landes einbricht, wenn der Staat seine Ausgaben kürzt oder seine Steuern erhöht, aber auch, wie stark die Wirtschaftsleistung eines Landes steigt, wenn der Staat die Ausgaben ausweitet oder die Steuern senkt. IWF-Chefvolkswirt Blanchard hat nun noch einmal nachgerechnet und kommt zu dem Schluss, dass man zu Anfang der Eurokrise (im Frühjahr 2010) den Multiplikator für die Krisenländer zu klein geschätzt hat. Das bedeutet auch, dass man die negativen Folgen für die Wirtschaft, die die eingeschlagene Austeritätspolitik mit Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen hat, unterschätzte. Sicherlich ein gefundenes Fressen für Keynesianer. Und sicherlich kann man durch den Fehler auch erklären, warum die Wirtschaftsprognosen, z.B. für Griechenland, in der Vergangenheit immer viel zu günstig waren. Wenn Fabian Lindner im Herdentrieb aber behauptet, der IWF habe wider besseren …

Francois Hollandes Idee vom Wachstumspakt

Wachstumspakt, ein Wort, das im Moment mehr Fragen als Antworten aufwirft. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass das Geld für den Wachstumspakt herausgeschmissen sein wird. Die Zeichen stehen auf Wachstumspakt. Der neue französische Präsident Hollande will den Europäischen Fiskalpakt um eine Wachstumskomponente ergänzen und Angela Merkel hat bereits Entgegenkommen signalisiert. Auch die EU-Kommission strotzt (mal wieder) vor Tatendrang. Mit dem Titel Wachstumspakt ist jedoch noch nichts geklärt. Weder ist augenblicklich absehbar, wie der Pakt finanziert werden soll, noch, was mit ihm finanziert werden soll. Okay, zur ersten Frage hat Hollande immerhin klare Vorstellungen: Eurobonds. Ich glaube allerdings nicht, dass er sich damit gegenüber Deutschland durchsetzen kann. Interessant ist aber auch die Frage, was der Wachstumspakt genau bezwecken soll und was gefördert werden soll. Zwei Ansätze sind möglich: Der Wachstumspakt soll die Konjunktur stützen. In guter keynesianischer Tradition soll zusätzliche Nachfrage durch die öffentliche Hand verhindern, dass der gegenwärtigen Konjunktureinbruch in einen Teufelskreis aus immer weniger Nachfrage und immer weniger Produktion mündet. Der Wachstumspakt soll der Wirtschaftsstrukturpolitik dienen. Investitionen in Wachstumsbranchen sollen finanziert werden, damit die mehr …