Alle Artikel mit dem Schlagwort: finanzielle Repression

Modellrechnungen zur finanziellen Repression

Hans-Jörg Naumer stellt auf Ökonomenstimme ein paar interessante Modellrechnungen zur finanziellen Repression an: Finanzielle Repression und Verringerung der Staatsschulden Wie schnell finanzielle Repression die Staatsschulden (gemessen in Prozent des BIPs) senkt, hängt demnach vor allem davon ab, dass die gezahlten Zinsen niedrig und die Inflation relativ hoch ist. Viel Einfluss hat auch, wie stark der Sparkurs ist; wenig Einfluss hat dagegen das Wirtschaftswachstum. (Naumers Annahmen über das Wirtschaftswachstum liegen allerdings mit 1,5% bzw. 2% über dem langfristigen deutschen Durchschnitt. Siehe: Wirtschaftswachstum mal langfristig …).

Ein Jahrzehnt der Aktien?

Die Comdirect-Bank hatte für gestern Abend acht Journalisten, einen Blogger und Bert Rürup zu einem „Kamingespräch“ nach Frankfurt eingeladen. Das Thema der Runde war „Die Deutschen und die Angst vor Wertpapieren“. Der Blogger in der Runde war ich. Warum der bekannte ehemalige Wirtschaftsweise Rürup eingeladen war, wurde schnell klar. Rürup glaubt nämlich daran, dass wir uns in einem „Jahrzehnt der Aktien“ befinden und das ist natürlich eine Botschaft, die bei den Leuten von der Comdirect, einer Bank, die einen Großteil des Geschäfts mit Aktienanlegern macht, gut ankommt. Rürup sieht auch die Börsenturbulenzen der letzten Tage lediglich als „overshooting“, als Übertreibung. Die Sorge der Märkte vor einem Ende der Niedrigzinspolitik hält er für unbegründet. Die Ankündigung des Chefs der amerikanischen Zentralbank Ben Bernanke, bald kein neues Geld mehr für den Ankauf von US-Staatsanleihen zu schaffen, sei nicht als grundsätzliche Abkehr von der Politik des billigen Geldes zu verstehen. Für Bert Rürup ist klar, dass schon allein deshalb die Zinsen nicht nur in Amerika niedrig bleiben werden, weil die Politik darauf angewiesen ist. Die Staatsschuldenkrise lasse sich …

Stehen wir am Beginn einer neuen Ära finanzieller Repression?

„Financial repression“, eingedeutscht „finanzielle Repression“, dieser Begriff steht für eine Politik, die Anleger ausquetscht wie eine Zitrone. Müssen wir uns nun auf „financial repression“ als Konsequenz aus der Finanz- und Schuldenkrise einstellen? Der Begriff „finanzielle Repression“ ist mir erst durch Dirk Elsners Blogparade zu diesem Thema geläufig geworden. Bei den Recherchen zu „financial repression“ bin ich dann schnell auf die Seiten des großen US-Anlagefonds PIMCO gestoßen. Dort schreibt Scott A. Mather: Wir stehen wahrscheinlich an der Schwelle einer neuen Ära weltweiter „financial repression“ mit wichtigen und weit reichenden Anlagekonsequenzen. Doch was heißt „financial repression“ genau? Die Forscher Carmen M. Reinhart und M. Belen Sbranica beschäftigen sich in ihrer Schrift „The Liquidation of Government Debt“ damit. Sie verstehen unter finanzieller Repression eine Vielzahl von Maßnahmen, die vor allem in zwei Kategorien fallen: Maßnahmen, die direkt oder indirekt den Zinssatz deckeln. Das kann z.B. durch Obergrenzen von Guthaben- oder Darlehenszinsen geschehen, aber auch durch Zinsziele der Notenbank. Diese Maßnahmen machen alternative Investments für Anleger oder Banken unattraktiver und steigern damit die Nachfrage nach Staatsanleihen oder aber sie …