Linktipps zur Abschiedsvorlesung von Hans-Werner Sinn, zur digitalen Ökonomie, zur Bankenregulierung und zum Pariser Klimaabkommen.
Hans-Werner Sinn hat seine Abschiedsvorlesung gehalten: „Ein Rückblick auf ein halbes Jahrhundert“. Und Sinns Abschiedsvorlesung ist eine gute Einführungsvorlesung, für alle, die sich ein bisschen für Volkswirtschaft interessieren.
Aber nun, wo Hans-Werner Sinn geht, beginnen die ersten, ihn schon zu vermissen:
Auch wenn ich Schieritz‘ fünf Gründe verstehe, habe ich keine Bange, Hans-Werner Sinn zu vermissen. Ich glaube nämlich, dass Sinn auch als Pensionär weiterhin in der Presse und in Talkshows sehr präsent sein wird.
Eines der wenigen Themen, die Hans-Werner Sinn leider nicht angepackt hat, sind die Probleme der digitalen Wirtschaft. Patrick Bernau hält hier die Tendenz zur Monopolisierung, wie sie sich bei Google und Facebook zeigt, für besonders kritisch und er wundert sich, dass die Netzaktivisten sich lieber um das Randproblem Netzneutralität kümmern. Lesetipp:
Wieder ein ganz anderes Thema: Die EU möchte Staaten vor Bankenpleiten schützen und setzt darum auf die Vergemeinschaftung der Risiken aus Bankenpleiten. Aktuelles Beispiel ist die gemeinsame Einlagensicherung. Umgekehrt werden aber selbst einfache Regulierungen abgelehnt, um Banken vor Staatspleiten zu schützen. Isabel Schnabel kritisiert auf Ökonomenstimme die von der Politik geschaffenen Anreize für Banken, Staatsanleihen zu kaufen und zu halten:
Bleibt noch das Thema Klimawandel, damit dieser Beitrag zu recht vermischt heißt. Dass von der Pariser Konferenz kein Durchbruch zu erwarten war, konnte man hier im Blog schon vorher nachlesen (Zwei Strategien im Umgang mit dem Klimawandel für ein eher kleines Land wie Deutschland). Warum das Pariser Abkommen dann tatsächlich kein Durchbruch darstellt, erklärt Will Denayer bei Flassbeck Economics auf Englisch:
Zwar wird einerseits ein Erwärmungsziel von 1,5-2 Grad festgelegt, die versprochenen Maßnahmen reichen aber gerade, um die Erwärmung bei etwa 2,7-3 Grad zu stoppen.
Denayer plädiert für eine weltweite CO2-Steuer. Tatsächlich wäre die sinnvoll, aber solange die nicht durchsetzbar ist, sollte man mehr auf die Weiterentwicklung der Technik anstatt auf Diplomatie setzen.
Geh nicht ohne Gruß, empfiehl bitte den Beitrag weiter!
„die versprochenen Maßnahmen reichen aber gerade, um die Erwärmung bei etwa 2,7-3 Grad zu stoppen.“
Hm, wir schaffen es nicht, das Wetter in 14 Tagen zu prognostizieren, sind uns aber sicher, dass wir die Erderwärmung in 100 Jahren auf wenige Zehntelgrade genau prognostizieren können? Klingt… faszinierend 😉
Die Theorien vom menschengemachten Klimawandel sind reiner Bullshit. Die Modelle der Klimalobbyisten haben schon x Mal versagt und die mussten ihr Hinrgespinst deshalb schon von „Erderwärmung“ in „Klimawandel“ umbenennen. Reine Abzocke, die die angedockten Wirtschaftszweige für ihre Gewinne brauchen und die Regierungen als Rechtfertigung für weitere Steuern.
@Jürgen,
die 2,7-3 Grad sind wohl nur der Mittelwert. Die möglichen und auch von der Klimaforschung eingeräumten Abweichungen sind sicher größer. Ansonsten ist es absolut logisch, dass ich z.B. heute überhaupt nicht weiß, wie das Wetter am z.B. 1. Februar 2016 sein wird, aber die Durchschnittstemperatur des gesamten Jahres 2020 sehr gut schätzen kann. Eben ganz einfach, weil Durchschnitte nur eine geringere Schwankungsbreite haben. Wenn ich also den Durchschnitt der vergangenen Jahre angebe, kann ich damit ziemlich gut den Durchschnitt für 2020 angeben. Und die Klimaforschung bezieht sich sogar auf den Durchschnitt von 30 Jahren, eben gerade weil so ein langjähriger Durchschnitt normalerweise überhaupt nicht schwanken sollte. Was dir also wie ein „faszinierendes“ Wunder erscheint, ist nur Mathematik.
Der Abschiedsrede des Herrn Sinn war ein interessanter Vortrag. Die Leistung des Herrn Sinn ist nicht zu unterschätzen.
In einem Punkt kann ich dem ‚Zeitungs’artikel nicht zustimmen. Hartz IV insbesondere Alg. II ist zwar aus der Sicht der Güterbereitstellung durchaus attraktiv und hat dem Staat Probleme vom Hals geschaffen. Der Herr Sinn scheint ein bemühter Beamter zu sein. Beamte haben eine sehr blumige Sicht auf den Staat und die Umverteilung.
Lohnsubvention spielt jenen in die Tasche die durch Vortäuschen von Scheinkomplexität gegenüber dem Kunden die Früchte der Profitakkumulation ohne der Notwendigkeit einer nachhalten Investition vorgaukeln. Sämtliche Formen der Bürokratie. Ökonomen, Politiker, Finanzindustrie, Staat, … Vortäuschen von Bedarfsdeckung.
Diese entziehen jenen Bewirtschaftungseinheiten das Mehr an Tauschmittel, das jene Betriebsformen benötigen, die nicht als produzierendes Gewerbe abgebildet werden können. Der Betrieb im produzierenden Gewerbe ist ein Ideal das den ursprünglichen Bewirtschaftungsaktivitäten am Selbstversorgerbauernhof wurde gegenübergestellt um den Erfolg der Arbeitsteilung bewerten zu können. Die Zeitung ist auch ein Beispiel und der Journalist der Leidtragende.
Hinzu gesellt sich noch das Defizit aus der Organisation des Wirtschaftsstandorts Deutschland in beachtlichem Maße in der Charakteristik von Wertschöpfungskette entlang des Ideals von industrieller Fertigung mit Bezugnahme auf die geforderte Komplexität der Arbeitsschritte nahe dem Kunden und die Minderbewertung der dem Kunden ferneren. Das denke ich, war damals der Bezug zur Basarökonomie im globalen Kontext.
In dem Sinne hat die Ausweitung der Güterbereitstellung durch Alg II und die indirekt Subvention von nicht rentablen Businessmodellen zur einer Angebotsausweitung geführt, die den sich zur Marktwirtschaft bekennenden Herrn Sinn bewogen haben im Alter von 50 Jahren ein Wirtshaus aufzusuchen. Jetzt stellt sich die Frage, gäbe es den 1 EUR Jobber der ihm das Getränk servierte auch hätte Herr Sinn früher öfter in die Schenke heimgesucht.
Über den Daumen und über Deutschland soweit ich das überblicke ist zumindest auf der Seite der Güterbereitstellung kein Schaden aufgetreten, wobei das im Detail noch zu beurteilen ist. Wie der Herr Sinn sagte, ‚Die nächste Regierung wird die Früchte ernten‘. Ich sage, ‚Die nächste Generation der Menschen‘.
WISSENSCHAFT ist ganz einfach:
Ich beobachte irgendwelche Vorgänge. Ich erkenne Regelmäßigkeiten in diesen Vorgängen. Ich entwickle eine Theorie zu meine Beobachtungen zu diesen Vorgängen. Ich entwickle ein Experiment zu meinen Beobachtungen. Das Experiment bestätigt meine Beobachtungen. Ich veröffentliche mein Experiment zu meinen Beobachtungen und alle meine Daten.
Und jetzt wird es „wissenschaftlich“. Forscher aus aller Welt vollziehen meine Beobachtung nach, wiederholen das Experiment und kommen weltweit zu den selben Ergebnissen: Hurra! Die Theorie ist bestätigt, Wissen wurde gewonnen!
Betrachten wir nun die Klimakatastrophe. Es wurde postuliert, dass der Anstieg des Co2-Gehaltes die durchschnittliche Erdtemperatur (=Klima) anheben würde – auf ein „ungesundes Maß => „Wir werden alle sterben!!!“
Was ist passiert? Die tatsächlich gemessenen Temperaturen und die ermittelten Erd-Durchschnittstemperaturen sind niedriger, als die „pessimistischsten“ Simulationen = Vorschauen der Klimaforscher, bei gleichzeitig messbar steigendem Co2-Gehalt in der Atmosphäre.
Also, als Theorie: Co2-Gehalt steigt, also muß auch die Durchschnittstemperatur = Klima, steigen, ist „falsifiziert“ – stimmt also nicht. Das bedeutet in der richtigen Wissenschaft, dass die Wissenschaftler nun zurück in ihr Labor gehen und ihre Theorie nochmal überdenken.
Nicht so in der Klima-Religion. Da wird einfach weiter getrommelt. Was andererseits auch absolut verständlich ist. In unserer Gesellschaft gibt es sehr viele Gruppen, die davon leben wollen ein von ihnen selbst „beschriebenes“ Problem zu lösen, mittels staatlicher Subventionen für sie selbst. So ist es kein Wunder, das die „Institutsleiter“ lieber von den Notwendigkeiten wissenschaftlichen Denkens abweichen, als die Fördermittel für ihr Institut zu riskieren.
Und wir als Bürger sollen das hinnehmen und bezahlen! Das ist unwissenschaftlich und NICHT nett!
Gruß, EO
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@EO v. Waterbrunn,
“ Das bedeutet in der richtigen Wissenschaft, dass die Wissenschaftler nun zurück in ihr Labor gehen und ihre Theorie nochmal überdenken.“ Und genau das machen die Klimaforscher seit 30 Jahren. Die Modelle sind immer wieder an neue Beobachtungen angepasst worden. Die Mindestanforderung an ein Klimamodell ist immer, dass es die Entwicklung der Vergangenheit präzise erklärt.
Im Gegensatz zum Mainstream haben die Klimaskeptiker aber gar nichts vorzuweisen. Sie können überhaupt nichts erklären. Alle alternativen Erklärungsversuche sind widerlegt.
Man könnte die Diskussion um den Klimawandel noch mehr trivialisieren. Wir manipulieren die Erdatmosphäre und wissen im Zweifelsfall eben nicht was am Ende passiert. Das Risiko bei diesem Experiment ist eben wie bei jedem anderen auch, das es zu einer ungewünschten Reaktion kommen könnte und es muss doch im Zweifelsfall egal sein ob die Modelle der Erderwärmung stimmen oder nicht, besser wir hören erst mal auf zu experimentieren und blasen eben nicht mehr so viel CO2 und andere mutmaßliche Klimakiller in die Luft, bis wir vielleicht eine bessere Wissenschaft haben, denen alle mehr oder weniger vertrauen, die uns dann sagen kann ob das nun schlimm ist was wir tun/taten oder eben nicht.