Alle Artikel mit dem Schlagwort: schneller Atomausstieg

Kosten des schnellen Atomausstiegs: Wie SPON seine Zahlen korrigiert

In meinem ersten Artikel zu den Kosten eines schnellen Atomausstiegs habe ich Spiegel Online vorgeworfen, Kosten, die für einen schnellen Atomausstieg bis 2020 anfallen, und Kosten, die für den ohnehin notwendigen und geplanten Klimaschutz anfallen miteinander zu vermengen. Kurz darauf korrigierte SPON seine Zahlen. In der neuen Version des Artikels werden die Kosten des schnellen Atomausstiegs mit nur noch 167 Milliarden € statt mit 233 Milliarden € angegeben. SPON begründet die Korrektur damit, dass die zuerst genannte Zahl auch Investitionen für den Wärmebereich beinhaltete, dieser aber für die Frage Atomausstieg irrelevant sei. Nebenbei sind in der neuen Version des Artikels noch andere Zahlen korrigiert: Statt 13 Milliarden Kosten, die den Verbrauchern im vergangenen Jahr durch Solarenergie angeblich anfielen, sind es nun nur noch 9 Milliarden. Wirtschaftswurm-Leser wissen, dass auch die neue Zahl nicht die Kosten wiedergibt, da auf der anderen Seite die erneuerbaren Energien für nicht berücksichtigte Einsparungen in Höhe von 3,6 bis 4 Milliarden € gesorgt haben. Der prognostizierte Anstieg des Stromhandelsgroßpreis durch die Verteuerung von CO2-Zertifikaten dieses Jahr beträgt nun nicht mehr 2,7 …

Kosten des schnellen Atomausstiegs: Wie die von SPON genannten Horrorzahlen zusammenschrumpfen

233 Milliarden Euro gegen 0,4 Cent. Zwei Zahlen höchst unterschiedlicher Dimension als Antwort auf ein und dieselbe Frage: Was kostet uns ein zügiger Atomausstieg? Die erste Zahl stammt von Michael Sterner (Fraunhofer Institut). Für SPON spielt er das Szenario eines Atomausstiegs bis 2020 durch. Die 233 Milliarden ergeben sich aus den Kosten für den Ausbau erneuerbarer Energien, Investitionskosten in Gaskraftwerke und in den Netzausbau sowie Mehrkosten für Kohle und Gas. Die zweite Zahl stammt von Olaf Hohmeyer (Sachverständigenrat der Bundesregierung). Er hält einen Atomausstieg bis 2015 für möglich und rechnet auf WDR 5 vor, dass Kohle- oder Gaskraftwerke im Schnitt die KWh Strom 2 Cent teurer produzieren als Atomkraftwerke. Da aber nur 20 % des deutschen Stroms aus AKWs stammen und ersetzt werden müssen, ergibt sich ein Strompreisanstieg um 0,4 Cent/KWh. Die Deutschen verbrauchen rund 600 Mrd. KWh Strom im Jahr. Hohmeyers 0,4 Cent/KWh summieren sich also in den neuen Jahren bis 2020 auf höchstens 21,6 Milliarden Euro. Das ist mehr als eine Zehnerpotenz kleiner als die von Sterner angegebenen Kosten. Wer sich die Sterners …