Alle Artikel mit dem Schlagwort: Eurozone

Hauptgebäude Bank von Griechenland

Welche Verluste entstehen Deutschland und den anderen Eurostaaten aus einem Grexit? Und wie kann man sie minimieren?

Auch wenn offiziell das Gegenteil gesagt wird, seit dem frühen Morgen des 13.7 ist der Grexit, also der Austritt Griechenlands aus der Eurozone, der Grexit, früher oder später fast unvermeidlich. Für Deutschland und den Rest der Eurozone stellt sich also weiterhin die Frage nach den unmittelbaren Verlusten durch einen Grexit und wie man sie begrenzen kann. Das größte Problem dabei ist das Target-2-Defizit der griechischen Zentralbank. Eine Analyse.

Straßenbaustelle

Investitionsprogramm? Jetzt bitte noch nicht!

Zwei französische Minister haben diese Woche die deutsche Debatte um ein Investitionsprogramm neu belebt. Emmanuel Macron und Michel Sapin schlugen vor, dass Deutschland innerhalb der nächsten drei Jahre 50 Milliarden zusätzlich investiert, während Frankreich spart. Deutschland sollte aber mit einem Investitionsprogramm bis nach dem Austritt aus der Eurozone oder ihren Zusammenbruch warten.

„Geordneter“ Ausstieg aus der Eurozone? – Die politische Seite

Sollte Deutschland aus der Eurozone aussteigen, wie es die „Alternative für Deutschland“ (AfD) fordert, wird das wohl nicht ganz so reibungslos ablaufen, wie das die Eurogegner darstellen. Trotzdem kein Grund, den Euroaustritt zu scheuen. Mit der Gründung der neuen Partei „Alternative für Deutschland“ und ihrem ersten großen Parteitag ist das Thema eines deutschen Ausstiegs aus der Eurozone wieder in den Medien. Stammleser dieses Blogs und Leser meines E-Books „Die ersten drei Jahre Eurokrise“ werden sich nicht wundern, dass ich das gut finde. Seit Beginn der Eurokrise bin ich dafür, dass Krisenländer aus der Eurozone ausscheiden. Seitdem EZB-Präsident Draghi erklärt hat, notfalls unbegrenzt Staatsanleihen von Krisenländern aufzukaufen, bin ich dafür, dass am besten gleich Deutschland aus der Eurozone austritt („Deutschland ist nun verpflichtet, die Eurozone zu verlassen“). Selbst George Soros und Wolfgang Münchau haben sich inzwischen die Forderung nach einem Euroaustritt Deutschlands zu eigen gemacht. Dabei teile ich übrigens ihre Analyse, dass mit Eurobonds die Währungsunion zu retten wäre. Der Preis eines Schuldensozialismus mithilfe von Eurobonds wäre allerdings für Europa und insbesondere für Deutschland langfristig gigantisch. …

Ungleiche Vermögensverteilung in der Eurozone und seltsame Argumente

Nachdem schon Ende März einige Zahlen durchgesickert waren, gibt es die Studie der EZB zu Finanzen und Konsum der Haushalte seit zwei Tagen offiziell. Seitdem tobt die Diskussion auf den Wirtschaftsseiten und in den Wirtschaftsblogs. Nicht wenigen ist es ein großes Bedürfnis, die Deutschen reicher erscheinen zu lassen, als sie der EZB-Studie nach sind, darunter auch Blogger wie Egghat oder Jens Berger. Hierzu werden auch schon mal seltsame Argumente vorgebracht.

Präsident des ifo-Instituts Hans-Werner Sinn

Hans-Werner Sinn und die Target-Falle

Was meint Hans-Werner Sinn eigentlich damit, wenn er sagt, Deutschland befindet sich in der Target-Falle? In seinem (auch übers Internet live übertragenen) Vortrag gestern an der Münchener Uni erklärte er nicht nur das, sondern ging auch auf die Bankenunion und die verbliebenen politischen Optionen in der Eurokrise ein. Sinns Position zum Targetproblem ist hoffentlich bekannt. Ansonsten verweise ich einfach auf ältere Artikel hier im Blog zum Thema. Sein jüngstes Buch kann man natürlich auch zur Hand nehmen. Hier nur die aktuellen Zahlen zum Targetproblem: Im innereuropäischen Zahlungsverkehr haben die sechs Krisenstaaten (Griechenland, Portugal, Irland, Spanien, Italien, Zypern) 871 Milliarden € Miese angehäuft. Kleine Schulden sind ein Problem des Kreditnehmers, große Schulden dagegen ein Problem des Gläubigers. So ist es auch mit den Targetkrediten. Gläubiger ist hier die EZB und ihr größter Anteilseigner, die Deutsche Bundesbank. Das ist es, was Sinn meint, wenn er Deutschland in der Target-Falle sieht. Dem schlechten Geld gutes hinterherzuwerfen bringt nun nichts. EFSF, ESM und Bankenunion vergrößern das Problem nur. Sinn kritisiert massiv eine Politik, die auf Sicht fährt und sich …

Heute: „Ökonomen live“ zur Frage „Soll Deutschland in der Eurozone bleiben?“

Heute Abend um 20 Uhr beginnt der Livestream. Ich werde hier im Artikel das Youtube-Video einbetten, sobald der genaue Link feststeht. Das wird etwa gegen 19 Uhr 30 sein. Da ist es: Vor dem eigentlichen Beginn des Livestreams erscheint aber nur ein Hinweis „Der Livestream beginnt in wenigen Momenten“. Gegebenenfalls muss man dann die Seite neu laden, um den Livestream mitzubekommen. Ich hoffe, dass technisch alles klappt. Olaf Storbeck, Dirk Elsner und ich werden die Frage des Abends über das Videokonferenztool Hangout von Google-Plus diskutieren. Wer mitdiskutieren will, kann dies über Twitter tun. Bitte das Kennzeichen #Ökonomenlive dabei nicht vergessen! Tweets ohne den Hinweis #Ökonomenlive werden wir nicht finden können. Mitglieder von Google-Plus können unter dem Eintrag des „Events“ ebenfalls mitdiskutieren. Wer möchte, den laden wir dann auch in die Videokonferenz ein. Ich verweise dazu auf die Hinweise von Dirk Elsner: „Außerdem sollten die an einer direkten Teilnahme Interessierten vorher ihre Technik prüfen. Wenn die Übertragung durch Geräusche gestört werden, schalten wir den Ton ab oder werfen den Teilnehmer raus. Bitte habt Verständnis, wenn wir …

Ökonomen live: Soll Deutschland in der Eurozone bleiben?

Am nächsten Dienstag, 30.10., um 20 Uhr ist es soweit. Olaf Storbeck, Korrespondent beim Handelblatt und bald Kommentator bei Reuters, Dirk Elsner, Gewinner des Finanzblog-Awards 2012, und ich diskutieren über die Frage: Soll Deutschland in der Eurozone bleiben? Wir nutzen dabei das Google-Plus-Tool Hangout für Videokonferenzen. Unsere Videokonferenz wird live über Youtube gesendet. Für alle die live zuschauen wollen, werde ich etwa eine halbe Stunde vor Beginn hier im Blog den genauen Youtube-Link bekannt geben. Wer am Dienstag Abend keine Zeit hat: nicht schlimm. Natürlich kann man sich unsere Diskussion auch hinterher über Youtube anschauen. Wer fragen oder Anmerkungen hat, kann die während der Diskussion einbringen, entweder über Twitter oder aber über Google-Plus. Über Twitter kennzeichnet ihr dazu bitte eure Tweets mit #Ökonomenlive. Google-Plus-Nutzer können wir (natürlich nur, falls gewünscht) sogar live dazuschalten. Meine Position zur Frage des Abends: Seit dem ersten Rettungspaket für Griechenland im Mai 2010 ist die Entwicklung der Eurozone geprägt von Rechtsbrüchen und Fehlentscheidungen, die unseren langfristigen Wohlstand gefährden. So sollten wir nicht weitermachen. Wenn diese Entwicklung nicht rückgängig gemacht werden …

Deutschland ist nun verpflichtet, die Eurozone zu verlassen

Gegen den Draghi-Beschluss, notfalls unbegrenzt Staatsanleihen aufzukaufen, kann man als Staatsbürger nicht klagen. Für Deutschland ergibt sich nun aber das eindeutige Recht und sogar die Pflicht, die Eurozone zu verlassen. Das Bundesverfassungsgericht bleibt bei seinem Terminplan. Morgen will es darüber entscheiden, ob der ESM in Kraft treten darf oder nicht. Den Zusatzantrag Peter Gauweilers, die Entscheidung zu verschieben, lehnten die Richter ab. Gauweiler hatte seinen Zusatzantrag mit den Beschlüssen der EZB vom letzten Donnerstag begründet, in Zukunft unbegrenzt Staatsanleihen der Staaten aufzukaufen, die Unterstützung durch die Euro-Rettungsschirme erhalten. Mit diesem Beschluss ändert sich die Bedeutung des ESM. Er wird nicht nur Kredite verteilen, er wird auch für klamme Staaten die Tore zu den Gelddruckmaschinen der Europäischen Zentralbank öffnen. Das Zusammenspiel von ESM und EZB führt so früher oder später zu einer Inflationspolitik. (Ich teile übrigens weitgehend die Einschätzung des Commerzbank-Chefvolkswirts Jörg Krämer zu den Folgen dieser Politik: „Die EZB wird Deutschland zum Absturz bringen.„) Das juristische Problem: Das Grundgesetz kennt kein Grundrecht auf stabile Währung. Das ist auch gut so, denn in Notsituationen (vergleichbar mit …

Wie man die Eurozone verlässt – Grundlagen

Focus Money macht mit dem Titel auf „In 18 Monaten ist der Euro kaputt“. Selbst auf öffentlich-rechtlichen Seiten, bisher lediglich Quelle von Euro-Durchhalteparolen, liest man: „Deutschland muss über Euro-Austritt nachdenken„. Da wird es Zeit, sich einmal mit dem Plan von Roger Bootle und seinen Mitarbeitern zu beschäftigen. Der Bootle-Plan, wie ich ihn mal nenne, gewann im Juli den mit 250.000 Pfund dotierten Wolfson Economics Prize. Nach Ansicht der Jury war er die beste Eingabe zur diesjährigen Fragestellung. Und die lautete: If member states leave the Economic and Monetary Union, what is the best way for the economic process to be managed to provide the soundest foundation for the future growth and prosperity of the current membership? In den deutschen Medien wurde der Plan bisher wenig beachtet. Das lag wohl am Unwillen vieler, sich mit den Konsequenzen eines Austritts aus der Eurozone oder eines Zusammenbruchs der Eurozone auseinanderzusetzen. (Nicht allerdings hier im Blog.) Es lag aber auch daran, dass sich der Bootle-Plan betont unspektakulär gibt. Auch Roger Bootle hat keinen neuen Trick, keinen Kniff gefunden, mit …