Wirtschaftswurm-Blog

Vermögensabgabe als realistische Alternative

Das DIW hat mit seinem Vorschlag zur Vermögensabgabe ein starkes Echo in den Medien erreicht. Das hat es auch verdient.

Tatsächlich gibt es nur wenige realistische Vorstellungen dazu, wie man die ausufernden Staatsschulden in der Eurozone in den Griff bekommen kann. Allein mit Ausgabekürzungen ist dies nicht zu erreichen, denn häufig (wenn auch nicht immer) legt man damit die Volkswirtschaft lahm und dann bricht die Einnahmeseite des Staatshaushalts ein.

Es bleiben rein logisch als Alternativen: Schuldenschnitt, Inflationierung und eben neue Steuern und Abgaben. (Die FDP-Vorstellung, man könnte aus den Schulden herauswachsen, entspringt reinen Wunschträumen.) Da erscheinen Steuern und Abgaben plötzlich als das kleinste Übel. Und das größte (und vielleicht einzig verbliebene untergenutzte) Potenzial für Steuern und Abgaben liegt bei einer Belastung von Vermögenswerten.

Wie Stefan Bach vom DIW herausarbeitet,

  1. hat eine Vermögensabgabe kaum negative Effekte auf die Konjunktur,
  2. belastet sie tendenziell Ältere stärker und damit die Generation, die auch in der Vergangenheit von der Staatsschuldenpolitik profitiert hat,
  3. erzeugt sie weniger Steuerwiderstand und Ausweichreaktionen als andere Steuern, vorausgesetzt ein Stichtag in der Vergangenheit wird der Vermögensveranlagung zugrunde gelegt.

Diese Vorteile wiegen den Nachteil auf, dass die Steuerveranlagung für die Finanzämter relativ aufwendig ist.

Bei einem Freibetrag von 250.000€ pro Person und 5 Millionen € pro Betrieb errechnet das DIW ein zu erfassendes Vermögen von 2,3 Billionen €. Eine Vermögensabgabe von 10% (auf mehrere Jahre verteilt) erbringt damit 230 Milliarden €.

Der Vorschlag des DIW ist damit um einiges ehrgeiziger als etwa der der Grünen, der nur 100 Milliarden einbringen soll. Dies liegt am höheren Freibetrag von 1 Million € pro Person, den die Grünen vorsehen. In seiner Stellungnahme vernebelt allerdings Jürgen Trittin diesen Unterschied und kritisiert dafür den DIW-Vorschlag einer rückzahlbaren Zwangsanleihe. Das ist allerdings nur ein Alternativvorschlag.

Einen guten Überblick über andere aktuelle Vorschläge einer Vermögensabgabe gibt es übrigens auf www.apell-vermoegensabgabe.de. Und auch ich habe bereits über diese Möglichkeit hier im Blog berichtet. Denn mit 230 Milliarden € ist das theoretische Potenzial einer Vermögensabgabe noch lange nicht ausgereizt.

Aber ich will mich mal heute nicht um Details balgen. Ich frage mich nur rhetorisch, warum solche Vermögensabgaben nicht zur Auflage gemacht werden, wenn man Hilfsgelder aus dem Euro-Rettungsschirm verteilt. Und ich freue mich, dass auch Leute wie Mark Schieritz vom Blog Herdentrieb, die ja sonst den Eindruck erwecken, je mehr Schulden und je mehr Inflation, desto besser, dem DIW-Vorschlag etwas abgewinnen können.


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18 Kommentare

  1. Helmut Josef Weber sagt

    JA- aber ich denke, dass VW, Siemens, Porsche, Ackermann, usw, usw. sich dann so arm rechen, dass sie unter den Sozialhilfesatz fallen werden.
    Und der Rentner, der sich ein Mietshaus für die Altersversorgung gebaut hat, muss bluten.
    Viele Grüße
    H. J. Weber

  2. Wirtschaftswurm sagt

    @Helmut Josef,
    mir würde es eigentlich reichen, wenn Konzerne (bzw. juristische Personen allgemein) allein über ihre Anteilseigner belastet werden. Also nicht die Fabrikhalle wird belastet, sondern allein der Aktien- bzw. Anteilsbesitz. Dagegen finde ich allgemeine Freibeträge für Betriebsvermögen, wie sie auch das DIW vorschlägt, nicht sinnig.

  3. Guenni7 sagt

    Durch Zwangsanleihen werden Schulden nicht getilgt, Sie werden nur von Institutionellen auf Private verlagert. Was soll das bringen?

    Ich frage mich auch immer, warum Jeder meint, man müsse den Vermögenden Geld abnehmen obwohl diese Vermögen doch aus schon versteuerten Einnahmen gewachsen sind.

    Eine Vernünftige Besteuerung der Einnahmen und das rigorose schliessen von Schlupflöchern wäre völlig ausreichend um die Ausgaben des Staates zu decken. Und gerechter wäre es auch.

  4. Teufel sagt

    Eine etwaige Privilegierung des Betriebsvermögens halte ich für verfassungsrechtlich problematisch. Ob wir schon so weit sind, dass wir in Deutschland zu solch drastischen Mitteln greifen müssen, kann ich nicht beurteilen. Ansich ist die Entwicklung des Steueraufkommens zur Zeit so positiv, dass bei halbwegs sparsamer Haushaltsleistung eine Finanzierung möglich sein sollte. Für Deutschlands sehe ich zudem das Problem, dass nur im Falle einer einheitlichen Vermögensabgabe zumindest auch in den schwachen Ländern eine Inflationierung vermieden wird, die sonst ohnehin die Staatsfinanzierung Deutschlands tendentiell erleichtern wird. Das wiederum stößt ja auf die bekannten Probleme bei der Meinungsfindung innerhalb der Gemeinschaft. Kurz; hier reinzubuttern, damit die Griechen weiter ihre Millionäre schonen, fände ich reichlich pervers.

  5. Wirtschaftswurm sagt

    @Guenni7,
    die Zwangsanleihe ist für mich auch ein fragwürdiges Zwitterding. Ich habe mich darum im Artikel auf die Vermögensabgabe konzentriert.
    „Ich frage mich auch immer, warum Jeder meint, man müsse den Vermögenden Geld abnehmen obwohl diese Vermögen doch aus schon versteuerten Einnahmen gewachsen sind.“ – Auch beim Konsum aus versteuerten Einnahmen greift der Staat wieder zu (Umsatzsteuer), warum dann nicht auch bei der Anlage? Jede Steuer hat ihre Grenzen und Einschränkungen, und darum ist es besser, es gibt mehrere Steuern mit der Folge, dass man dann auch mehrmals abgegriffen wird.

  6. Guenni7 sagt

    @Wirtschaftswurm
    „Auch beim Konsum aus versteuerten Einnahmen greift der Staat wieder zu (Umsatzsteuer), warum dann nicht auch bei der Anlage?“
    Nun, es ist aus meiner Sicht ein grundlegend anderer Tatbestand, ob ich mein Vermögen verkonsumieren oder es eben erhalten und nicht verkonsumieren möchte.
    Vermögen sind zurückgestellter Konsum, Vermögenssteuern eine Enteignung ohne Gegenleistung.

    Man sollte auch nicht vergessen, das die Menschen mit großen Vermögen sowieso schon die anteilig höchsten Steuern (durch ihre ebenfalls hohen Einkommen) zahlen, bzw. zahlen sollten – daher die Forderung nach Schliessung der Steuerschlupflöcher.

    Es scheint aber ein Grundübel in Deutschland zu sein, das man den Reichen das reich sein nicht gönnt. Dabei ist völlig egal, wie diese Menschen an Ihr Vermögen gekommen sind, für die meisten Deutschen haben Sie es einfach nicht verdient. Sonst würde diese Debatte nicht alljährlich wieder hochkochen.

  7. Erich sagt

    Nachdem wir ja schon bei den Griechen verpasst haben, entsprechende Abgaben der dortigen Reichen einzufordern – die haben inzwischen ihre Bonds komplett an unsere Rettungsfonds verkauft, und ihr Geld über Target2 in Sicherheit gebracht, wird das gleiche jetzt wohl auch noch mit Spanien und Portugal passieren. Unser gesamtes Auslandsvermögen befindet sich jetzt sozusagen bei der Bundesbank, und für Spanien werden wir uns vermutlich noch um 1 oder 2 Billionen zusätzlich im Ausland verschulden.
    Irgendwann werden wir dann bei uns wohl nicht mehr um Steuererhöhungen herumkommen, und es ist klar dass da bei den Armen kaum was zu holen sein wird. Insofern wird es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis solche Zwangsanleihen, bzw. Zwangshypotheken auch bei uns aktuell werden.
    Aber man muss ja koste es was es wolle den Euro retten, und ob wir uns damit wirklich beliebt machen, bezweifle ich sehr. Man muss ja nur nach Griechenland schauen.

  8. Helmut Josef Weber sagt

    Das große Problem ist doch, dass die meisten Leute nicht wissen wie Geld funktioniert.
    Und wenn ein DIW nicht weiß, dass man Schulden nie zurückzahlen kann, sondern es zu immer mehr Verwerfungen durch die entstehenden Zinsen kommt, dann kann man sich nur an den Kopf fassen.
    Wenn Schulden zurückgezahlt werden würden, wäre das Geld verschwunden.
    Gut man kann Schulden streichen, egal wie, aber dann verschwindet auch das Guthaben.

    Ein Beispiel:
    Kommt ein deutscher Tourist in ein griechisches Hotel, lässt sich die Schlüssel der noch freien Zimmer geben und gibt dem Besitzer 100 Euro als Sicherheit für die Schlüssel.
    Der Hotelier gibt ihm die Schlüssel.
    Als der Gast verschwunden ist rennt er zum Metzger und gibt dem die 100 Euro und sagt, dass damit seine offenstehenden Rechnungen ja wohl bezahlt seien und er rennt zurück in sein Hotel.
    Der Metzger läuft zum Bauern, gibt dem die 100 Euro und sagt; für das Schwein letzte Woche, das noch zu bezahlen ist.
    Der Bauer geht zur Prostituierten des Dorfes und gibt ihr die 100 Euro, weil er noch seine beiden letzten Besuche bei ihr zu zahlen hat.
    Die Prostituierte rennt zum Hotel und übergibt dem Hotelier die 100 Euro die sie ihm noch für 2 Zimmermieten, mit Kunden, schuldet.
    In dem Moment kommt der Deutsche die Treppe herunter und sagt, dass ihm keines der Zimmer gefallen würde. Er gibt dem Hotelier die Zimmerschlüssel und nimmt seine 100 Euro und verlässt das Hotel.

    Alle Schulden sind bezahlt aber das Guthaben ist auch Verschwunden.

    Viele Grüße
    H. J. Weber

  9. Pingback: Kleine Presseschau vom 13. Juli 2012 | Die Börsenblogger

  10. Wirtschaftswurm sagt

    @Helmut Josef,

    wenn das in der Realität immer so gut funktionieren würde, wie in der Hotelgeschichte. Die EZB hat ja Ende 2011/ Anfang 2012 Tourist gespielt und 1 Billion Euro in das System gepumpt (und lässt sich für das Zimmerankucken sogar drei Jahre Zeit). Die spanischen Banken stehen jetzt wieder vor der Pleite.

  11. Helmut Josef Weber sagt

    Im Moment gibt es bei der EZB den Buchungssatz, dass die EZB 1 Billionen, per Mausklick erzeugte Forderungen, an die Banken X,X,Z, hat. Und bei den Banken X,Y,Z, gibt es den Buchungssatz, dass die Banken 1 Billionen Verbindlichkeiten an die EZB haben.
    Da ist ja nie eine Euro-Banknote gedruckt worden.
    Auch die Banken X,Y,Z, haben nie eine Banknote von diesem Geld in der Hand gehalten.
    Wenn nach 3 Jahren die Banken nicht zurückzahlen können, dann wird die EZB den Buchungssatz löschen. Damit ist das Geld verschwunden, nur die Geldmenge ist höher als vor dem Verleihvorgang, denn die Zinsen sind noch vorhanden.
    Die Geldmenge ist bei dem Verleihvorgang um 1 Billionen gestiegen und nach der Löschung um 1 Billionen gefallen.
    Aber die Zinsen und Zinseszinsen, die immer weiter unser Finanzsystem aufblasen, sind noch vorhanden und steigen Exponentiell und bringen jedes Zinssystem irgendwann zum Kollabieren.
    Hinzu kommt noch, dass die Banken selber Geld erzeugen können und dafür nur 1% Sicherheiten (Mindestreservesatz) bei der EZB hinterlegen müssen.
    Hinterlegen die Banken bei der EZB sichere Papiere, von z. B. 1.000,00 Euro, können sie damit 100.000,00 Euro Kredite an ihre Kunden vergeben und bekommen schon wieder Zinsen.

    Leiht sich eine Bank X bei der Bank Y 1Mill Euro, dann kann die Bank Y bei der EZB den Schuldbrief der Bank X hinterlegen und 100 mal 1 Millionen Euro an Krediten vergeben.
    Und die Bank X kann die geliehenen 1 Millionen Euro bei der EZB hinterlegen und auch 100 mal 1 Millionen an Kredite vergeben.
    Und es bleiben wieder eine Menge Zinsen, die das Geldsystem weiter aufblasen.

    Früher hat man Banken überfallen, wenn man viel Geld benötigte, heute kann man besser eine Bank gründen.
    Viele Grüße
    H. J. Weber

  12. Das Häschen sagt

    Guenni7 – Einkommen und Vermögen sind keine Schande. Höchstens die Art, wie sie zustande kommen (Bruno Kreisky). Das deckt sich vermutlich mit ihrer Meinung. Ich sehe das ähnlich.
    Stimmt es macht einen Unterschied, ob jemand Geld spart damit da er damit rechnet ein Haus zu sanieren usw…

    Die Grenze 250k wäre mal ok, aber am Limit. Das wäre der Eintrittswert in das 90. Perzentil lt. Bericht der Weisen aus 2009 für 2007. Ich kann aus meiner Erfahrung sagen, das ist was ein ehrlicher sparsamer Angestellter sich kann zusammensparen in 20 Jahren, wenn er ein wenig geschäftstüchtig nebenbei ist in bescheidenem Ausmaß, rein jetzt bezogen auf Geld. Wenn das heute jemand in .de probiert, kaum eine Chance in .at genauso. D.h. das 90 Perzentil isoliert sich zusehends, die heben ab. Sei es ihnen gegönnt, ich freue mich für jeden Millionär und Milliardär. – Dieser Vorschlag bezüglich Vermögensabgabe sehe ich eher aus dem Eck – taktische Notwendigkeit. ESM mit Ziel 2035 dauert zu lange, es ist eher 2025 der Zeitpunkt. Im Moment bewegt sich Anzahl der erwerbsfähigen in Europa von 370 Mio gegen 510 so ca. und fällt dann relativ steil gegen 2050 wieder auf 370 zurück und die Anzahl der Leute Älter als 64 hat zu diesem Zeitpunkt von 100 Mio auf 200 Mio verdoppelt. Die Jungen sind jetzt arbeitslos, besonders dort wo es viele gibt oder im Osten der auch nicht ganz so prächtig läuft, aus eigener Kraft. Damit stellt sich die Frage nach der Altersversorgung. Ich sehe das mehr als Chance auf 2tes Standbein und Selbstständigkeit – es ist besser man fährt den Fulltime Job im angemessen Rahmen und macht noch etwas zusätzlich selbstständig und sei es Töpfern, Bücher schreiben, Blogs im Sinne von Erfahrung sammeln, … der zweite Teil wäre dann für die Altersvorsorge – immer schauen, dass der Nebenerwerb über Stücke läuft und nicht Stunden – wenn es hart auf hart geht muss man auf Lager legen können – wegen des zunehmenden Alters.

    Ich glaube eher an Umverteilung in der Zukunft, das Bedarf einiger Maßnahmen, selbst gingen wir mal davon aus, dass die ‚Krisen‘ nicht existierten. Allein das Szenario, der Staat schaut auf Maastricht zurückzukommen
    a) Abbau von staatsabhängigkeit so weit als möglich, Erwerb in der reinen Privatwirtschaft die nicht direkt oder indirekt vom Staat abhängt fördern auch für Beamte. Lehrer in Privatschluen, Beamte in die Wirtschaft (auch ein ‚Schreibtischtäter‘ kann sich körperlich betätigen und in der Realwirtschaft zu Tat schreiten)
    b) Rückkehr zu Schulden allein für Investitionen
    c) Abbau der Schulden weit unter Maastricht Niveau
    d) Preise senken … das kommt auf uns zu, besser heute darauf vorbereiten
    e) Steuern und Abgaben senken
    f) Förderung von Unternehmen deren Mitarbeiter in Summe das gesamte Unternehmen gehört, jeder aber mitarbeitet.

    Alles andere ist allein Umfinanzierung einer untragbaren Entwicklung, alleine

    Sieht man die Umverteilung als Schalenmodell so läuft sie in 2 getrennten Kreisen. Hat sich so entwickelt.
    a) Innere – Umverteilung über laufende Abgaben (Steuer, Pensionsversicherung,…) mal abgesehen von Effekten aus der Weiterverrechnung von Zinsen … bekanntes Thema
    b) Ganz Reichen und Kapitalgesellschaften, die Abschöpfen. In eine Richtung durchlässige Membran. Den Punkt muss man ganz klar angehen. Vermögenssteuer hilft zwar, wenn sie exklusiv zur Rückzahlung von Schulden wird genutzt etwas im Punkt a) den Anteil der Abgaben zu senken der zur Tilgung der Zinsen wird genommen, aber substantiell muss es möglich sein an Kaptialerträgen sauber zu partizipieren im kontrollierten Maße überhalb der Inflation für jeden. Deswegen Reduktion der Abgaben und Anheben der niederen Gehälter und Kompensation – entweder über intelligentere Produktivität oder Abgabe von zuvor im Übermaße lukreierten Produktivitätszuwächsen auf kosten der Arbeitnehmer oder des Arbeitsplatzes. – Der Staat braucht niemanden umzuschulden, der Arbeitnehmer braucht genug in der Tasche sich Geld für Umschulung auf die Seite zu legen (die braucht man sowieso in Zukunft – wird ja auch von den Unternehmen gefordert – wenn der Mitarbeiter ausgebildet kommen soll…).

    Das wäre mal ein erster Schritt.

  13. Guenni7 sagt

    @Häschen

    Ja, das sehe ich tatsächlich so. Vermögen ist halt per se ersteinmal nichts Schlechtes.

    Diese Grenze von 250K ist jedoch willkürlich gezogen. Es scheint mir doch einen Unterschied zu machen, ob Jemand 40 Jahre gespart hat und sich dann ein Haus kauft, oder ob Jemand das in nur 5 Jahren schafft. Bezahlen würden Sie aber das gleiche.
    Deswegen sind feste Grenzen – wie man Sie bei einer Vermögensteuer zwingend bräuchte – auch völlig sinnfrei.

    Ich gehe auch noch weiter: Vermögensteuern sind der Versuch, Steuer-Fehler der Vergangenheit zu kaschieren. Warum?

    Die Vermögen sind in den letzten Jahren (vor der Krise) stark gewachsen. Warum dieser „Schub“?
    Zum einen wurde der Einkommensteuerhöchstsatz von 49% schrittweise gesenkt.
    Daneben wurde die Körperschaftsteuer gesenkt, und auch noch eine Abgeltungssteuer auf Kapitalerträge in Höhe von nur 25% eingeführt. Zusätzlich gibt es so viele Steuermindernde Tatbestände, das die sehr sehr Reichen eigentlich fast gar keine Stuern mehr zahlen müssen. Große Unternehmen übrigens auch nicht, man recherchiere mal Mercedes…..

    Würde man die EINNAHMEN wieder vernünftig besteuern, bräuchte man ganz einfach auch keine Vermögensteuern.

    Ihre weiteren Ausführungen kann ich unterstützen, Sie würden DE vielleicht helfen noch wirtschaftlicher zu werden. Wenn allerdings schon über Zwangsanleihen diskutiert wird, kann ich mir kaum vorstellen, daß für solche Vorschläge überhaupt noch Platz in der öffentlichen Diskussion besteht.

    Einen Punkt möchte ich noch einmal herausgreifen, da er mir ein Schlüsselelement zu sein scheint: Die niedrigen Löhne.
    Ob jetzt die Angestellten zu wenig am Produktivitätsfortschritt partizipiert haben möchte ich mal unbehandelt lassen, denn da scheiden sich die Geister.
    Ein eindeutiges Problem haben wir aber mit Hartz4 und den Aufstockerleistungen.
    Die Idee an sich war ja Klasse, wessen Arbeit nicht genug „Wert“ hat, der bekommt den Rest vom Staat anstatt ganz auf Sozialhilfe angewiesen zu sein. Wie gesagt, die Idee war gut. Allerdings hat man wohl nicht bedacht, das die Arbeitgeber – teilweise auch weil Sie im harten Wettbewerb stehen – daß dann dazu benutzen, die Löhne einfach runterzusetzen wie es Ihnen beliebt. Dieses Lohndumping betrifft dann aber leider nikcht mehr nur die, die sonst Sozialhilfe erhalten hätten, sondern ALLE Arbeitnehmer, denn die Nachfrage nach Arbeit ist ja nun höher.
    Das nun große Arbeitnehmerschichten weniger verdienen und demnach auch weniger Stuern zahlen, zehrt den „Gewinn“ der weniger Sozialhilfeleistungen bei weitem wieder auf. Hier muß – auch wenn mir das eigentlich widerstrebt – ein allgemeinverbindlicher Mindestlohn her damit die Hartz4 Gesetze nicht ausgenutzt werden können.
    Hartz4 ohne Mindestlöhne ist nur eine staatliche Subventionierung der Unternehmen die – außer den Unternehmen – nur Verlierer kennt!

  14. Wirtschaftswurm sagt

    @Haeschen, @Guenni7,

    auch für mich ist die Grenze von 250K willkürlich. Haeschen begründet sie nur rein subjektiv mit persönlichem Empfinden. Die einzige begründbare Untergrenze ist eine Bagatellgrenze, die sicherstellt, dass nicht Fälle erfasst werden, bei der Erhebungsaufwand und Steuerertrag in keinem Verhältnis mehr zueinander stehen. Soziale Härtefälle bei einer Vermögenssteuer erkenne ich auch nicht an. Auch Vermögende können ja arbeiten, wenn der Ertrag nach Steuern aus ihrem Vermögen nicht mehr reicht.

  15. Das Geld wird wegfließen und nicht den Deutschen zur Verfügung stehen. Solange wir etwas in den Taschen haben werden die Eurostaaten und nicht nur die, dort reinfassen. Was geschieht denn jetzt am Donnerstag? Die Blockparteien werden die spanischen Banken mit 100 Milliarden retten und dabei wird der Anteil der Deutschen bei 30 Milliarden liegen. Und daß die Abgeordneten keine Ahnung haben worüber sie eigentlich abstimmen, das beweisen ständig durch ihr Verhalten. http://rundertischdgf.wordpress.com/2012/07/16/politiker-sollen-politik-dem-burger-erklaren-gauck/

  16. Nachdenklich sagt

    @ Josef Weber
    Das Leben funktioniert aber nicht so! Sonder so:
    Ein Beispiel:
    Kommt ein deutscher Tourist in ein griechisches Hotel, lässt sich die Schlüssel der noch freien Zimmer geben und gibt dem Besitzer 100 Euro als Sicherheit für die Schlüssel.
    Der Hotelier gibt ihm die Schlüssel.
    Als der Gast verschwunden ist rennt er zum Metzger und gibt dem die 100 Euro und sagt, dass damit seine offenstehenden Rechnungen ja wohl bezahlt seien! Nein sagt der Metzger da fehlen aber noch 10 Euro als Zinsen. Denk dran ich bin der einzige Metzger hier.
    Der Hotelbesitzer: Bekommst Du beim nächsten Mal und er rennt zurück in sein Hotel.
    Der Metzger läuft zum Bauern, gibt dem die 100 Euro und sagt; für das Schwein letzte Woche, das noch zu bezahlen ist. Der Bauer antwortet: Das glaube ich aber nicht, da waren aber 120 Euro vereinbart. Sagt der Metzger: wenn du mit den 100 € nicht einverstanden bist kaufe ich beim nächsten Mal bei Deinen Nachbarn. Der Bauer nimmt die 100 € und ist still.
    Der Bauer geht zur Prostituierten des Dorfes und gibt ihr die 100 Euro, weil er noch seine beiden letzten Besuche bei ihr zu zahlen hat.
    Die Prostituierte rennt zum Hotel und übergibt dem Hotelier die 100 Euro die sie ihm noch für 2 Zimmermieten, mit Kunden, schuldet. Der Hotelier sagt: Also wenn Du willst das Du wiederkommen kannst dann gehen wir mal nach hinten …
    In dem Moment kommt der Deutsche die Treppe herunter und sagt, dass ihm keines der Zimmer gefallen würde. Er gibt dem Hotelier die Zimmerschlüssel und will seine 100 Euro wieder. Der Hotelier sagt tut mir Leid die habe ich nicht mehr.

    Der Deutsch fragt sich jetzt bleibe ich oder verlasse ich das Hotel ohne die 100 €.
    Der Hotelier hat nur noch 10 € Schulden und die Hosen kneift nicht mehr.
    Der Metzger hat 30 € zusätzlich.
    Der Bauer hat 20 € Verlust gemacht, aber kann bei der Prostituierten wieder anschreiben.
    Und die Prostituierte hat einmal umsonst gearbeitet.

    Und jetzt können wir mal darüber Reden.

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