Alle Artikel mit dem Schlagwort: Italien

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Italien – Erwachen aus dem Dornröschenschlaf? (II)

15 Jahre italienische Wirtschaftsmisere zeichnete Teil 1 dieses Artikels nach. Teil 2 zeigt nun, wer die Leidtragenden sind. Sie finden sich vor allem im Süden des Landes, im Mezzogiorno, und es sind vor allem die Jungen, von denen viele arbeitslos sind. Ob die Epochenwende 2016 gelingt, hängt nicht nur von Regierungschef Matteo Renzo ab. Trotzdem hat der italienische Aktienmarkt schon einiges an Optimismus vorweg genommen.

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Italien – Erwachen aus dem Dornröschenschlaf?

In dieser Woche gab es mehrere positive Wirtschaftsmeldungen aus Italien. Selbst die Arbeitslosigkeit geht inzwischen zurück. Ein stabiler Wirtschaftsaufschwung wäre allerdings für Italien eine echte Epochenwende. Denn anders als in den anderen Staaten der Europeripherie gab es in Italien nie einen Euro-Boom. Seit 15 Jahren befindet sich das Land in einer „Zeit der Stagnation“. Interessante Daten und Grafiken illustrieren weiter unten die italienische Misere. Daten, Fakten und Grafiken zum geliebten Nachbarn im Süden.

Wirtschaftswachstum mal langfristig (2002-2012)

Mittlerweile ist es Tradition hier im Blog, dass ich alljährlich im Herbst langfristige Datenreihen zum BIP analysiere. Damit will ich einen bewussten Gegenpol zur sonstigen Wirtschaftspresse setzen. Dort ist ja jede Quartalszahl und jede kurzfristige Schwankung Anlass für ausufernde und größtenteils irrelevante Spekulationen. Betrachten wir stattdessen das 10-Jahres-Wachstum für die 25 größten Wirtschaftsmächt der Welt, also die Veränderung ihres realen BIPs 2012 gegenüber 2002, und vergleichen. Achtung! Dieser Artikel ist veraltet. Es gibt einen aktualisierten und erweiterten Artikel: Wirtschaftswachstum und Lebensstandard langfristig gesehen (2004-2014)

Wirtschaftswachstum mal langfristig (2001-2011)

Das Netz ist zwar voll mit Zahlen, selten findet man jedoch langfristige Daten aufbereitet. Meine internationalen Vergleiche zum langfristigen Wirtschaftswachstum sind da eine Ausnahme und locken entsprechend viele Nutzer an. Hiermit gibt es eine Neuauflage. Achtung! Dieser Artikel ist veraltet. Es gibt einen aktualisierten und erweiterten Artikel: Wirtschaftswachstum und Lebensstandard langfristig gesehen (2004-2014)

Im Schatten Griechenlands: Irland, Ungarn, Portugal und Italien

Über alle griechische Dramatik vergisst man manchmal, dass Hellas nicht der einzige Krisenherd in Europa ist. Als Erinnerungsstütze dient das Schuldenbarometer des Kieler Instituts für Weltwirtschaft. Seine Daten sind nicht nur für Griechenland prekär. Der Ansatz der Kieler Wissenschaftler ist, den Primärüberschuss zu berechnen, den ein Staat braucht, damit die bisherige Schuldenquote stabilisiert werden kann. Denn klar ist: ein nicht mehr kontrollierbares Wachstum der Schuldenquote muss zwangsläufig in den Bankrott führen. Der Primärüberschuss, auf den es also ankommt, errechnet sich als Staatseinnahmen minus Staatsausgaben ohne die Zinszahlungen. Der zur Schuldenstabilisierung notwendige Primärüberschuss muss umso größer sein, je größer die Schuldenquote ist, je höher der zu zahlende Zinssatz ist und je niedriger das langfristig zu erwartende Wachstum ist. Selbst in einem ersten, extrem optimistischen Szenario mit 4 % jährlichem Wirtschaftswachstum, errechnen darum die Kieler, dass Griechenland einen Primärüberschuss von 27,58 % und Portugal einen von 9,23 % braucht. Langfristige Erfahrungen aus den OECD-Ländern legen aber nahe, dass selbst Primärüberschüsse von 5 % selten und nur über kurze Zeiträume erreicht werden können. Für beide Staaten ist es …

Europa und die Spekulanten

Ja die Spekulanten, die Spekulanten sind unterwegs. Evans-Pritchard (The Telegraph) glaubt, sie setzen darauf, dass Italien es bei der nächsten notwendigen Finanzierungsrunde, die im September ansteht, nicht mehr schafft, neue Anleihen zu einem vernünftigen Preis loszuwerden. Und so sinken die Anleihekurse schon heute. Die Story mag damit zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung werden. Nun galt allerdings jahrzehntelang der Markt für europäische Staatsanleihen als Markt für Schlaftabletten. Spekulanten haben einen weiten Bogen darum gemacht. Hier war für sie nichts zu holen. Erst als das Versagen der Politik in der Krise deutlich wurde, sind sie aufgetaucht wie die Geier beim sterbenden Wild. Das sollte sich jeder Politiker klarmachen, bevor er über Spekulanten herzieht. Und Spekulanten sind nur erfolgreich, wenn ihre Story so plausibel ist, dass auch andere Marktteilnehmer mitziehen. Das galt im Übrigen schon 1992, als George Soros das Europäische Währungssystem EWS sprengte. Damals befand sich Deutschland im Vereinigungsboom und Europa hinkte hinterher. Die wirtschaftlichen Ungleichgewichte waren untragbar geworden für ein System quasifester Wechselkurse wie das EWS. Aktuell haben die Spekulanten recht schnell die Lücken in …