Über Klippschulökonomie beim Thema Nullzinsen, die Moral von Wissenschaftlern, Saudi-Arabien sowie den Zusammenhang zwischen Terrorismus und Armut. Vermischtes eben.
Nein, der erste Link ist keine wirkliche Empfehlung, aber für Leute, die sich über Klippschulökonomie amüsieren können, ist Thomas Fricke immer wieder eine Fundgrube, z.B. sein Kommentar:
Was Thomas Fricke überhaupt nicht kapiert: Nullzinsen sind weder per se gut noch per se schlecht. Natürlich sind Nullzinsen in einer massiven wirtschaftlichen Krise angebracht und sie haben Ländern wie Spanien und Portugal geholfen. Aber Deutschland ist weit entfernt von einer massiven Wirtschaftskrise. Nullzinsen gibt es hier allein, weil sich die EZB nur noch nach der wirtschaftlichen Situation in den Krisenländern richtet. Die deutschen Sparer werden dadurch gemolken.
Anderes Thema: Immerhin ein nachdenkenswertes Argumente bringt Götz Eisenberg in seinem Beitrag:
Damit meine ich nicht Eisenbergs Einwürfe zu Psychopathen. Denn der Beweis, dass die Manipulateure bei VW Psychopathen waren, steht noch aus. Aber wer sich wie Eisenberg auf Kants kategorischen Imperativ beruft, kann natürlich nicht ganz falsch liegen.
Doch auch der Utilitarismus hat seine Berechtigung. Denn Utilitarismus heißt keineswegs, wie Eisenberg meint:
Gut ist, was den Gewinn mehrt, schlecht, was ihn schmälert.
Die Maxime des Utilitarismus lautet vielmehr:
Suche das größte Glück der größten Zahl.
Ich denke, Wissenschaftler haben von Natur aus eine Neigung zum Utilitarismus. Der Utilitarismus schmeichelt ihnen mehr. Innerhalb einer utilitaristischen Moral spielen ihre Erkenntnisse eine wichtigere Rolle. Wer das größte Glück der größten Zahl sucht, braucht nämlich wissenschaftlich gesichertes Wissen über Zusammenhänge und Konsequenzen.
Ich persönlich sehe zumindest nicht die Rolle von Wissenschaftlern darin, dauererregt vor moralischer Empörung zu sein. Dafür gibt’s ja die Twitterer. Das gilt auch im VW-Skandal. Ob der Soziologe Stefan Kühl den VW-Manipulateuren zurecht „brauchbare Illegalität“ zuspricht, sei mal dahingestellt. Das Illegalität manchmal aber auch zum allgemeinen Wohl ist, kann eigentlich niemand bestreiten. Wie viele Leute wären beispielsweise verhungert, wenn es nicht nach dem zweiten Weltkrieg einen illegaler Schwarzmarkt gegeben hätte?
Eine wirkliche Linkempfehlung dagegen mal wieder an „Never mind the markets“
Worüber sonst noch niemand berichtet hat, findet man dort. Aufgrund des massiven Ölpreisverfalls ist die aktuelle Lage des saudischen Staatshaushalt katastrophal. Sicherlich haben die Saudis noch Reserven, das schreibt Mark Dittli auch. Trotzdem sollte man Saudi-Arabien wohl auf den Krisenmonitor setzen. Alternativ darf man damit rechnen, dass die OPEC demnächst den Ölpreis massiv erhöht.
Als Ergänzung zu meinem Stück „Ist wirtschaftliche Ungleichheit eine Ursache von Terrorismus“ passt gut eine Recherche von Mark Schieritz. Darum die letzte Linkempfehlung:
Schieritz kommt zum Schluss, dass Armut und Terrorismus überhaupt nichts miteinander zu tun haben.
Geh nicht ohne Gruß, empfiehl bitte den Beitrag weiter!