Alle Artikel mit dem Schlagwort: Parallelwährung

Akropolis in Athen

Wie der Grexit abläuft

Heute haben es die europäischen Staats- und Regierungschefs wieder einmal in der Hand. Der Grexit, der Austritt Griechenlands aus der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion, könnte beginnen. Wie würde es weitergehen, wenn die Staats- und Regierungschefs heute oder wahrscheinlich morgen, früh in der Nacht im Streit um die griechischen Schulden auseinandergingen?

„Geordneter“ Ausstieg aus der Eurozone? – Die wirtschaftliche Seite

„Macht die Forderung der Partei Sinn, oder handelt es sich um gefährliche Anti-Europa-Politik?“ Diese Frage zur Alternative für Deutschland (AfD) stellt Focus-Chefredakteur Jörg Quoos im heute erschienen Heft. Die angekündigte Analyse ist dann aber schwach und geht auf volkswirtschaftliche Fragen gar nicht ein. Darum hier im Blog meine Analyse als Ergänzung (nein besser als Ersatz) zur Focus-Titelgeschichte. Immerhin erläutert AfD-Vorsitzender Bernd Lucke im Focus-Interview sein Konzept für den Euroausstieg. Lucke möchte die jetzige Währungsunion durch einen Ausstieg der Südländer (einschließlich „wahrscheinlich“ Frankreichs) beenden. Dabei geht er von einer vier- bis fünfjährigen Übergangsphase aus, in der diese Länder neben dem Euro eine neue, eigene Währung parallel benutzen. Ob Deutschland ein solches Konzept politisch in der EU durchsetzen kann, habe ich mich bereits im Beitrag „‚Geordneter‘ Ausstieg aus der Eurozone? – Die politische Seite“ gefragt. Mit den heutigen EU-Institutionen schien mir das so gut wie unmöglich. Ergänzen möchte ich allerdings, dass sich Luckes Parallelwährungen automatisch vor Ort, auch ohne Segen aus Brüssel, entwickeln können. Wenn nämlich keine weiteren Hilfen an die Südschiene fließen, stehen die dortigen Staaten …

Soll Griechenland nur halb aus dem Euro raus?

Thomas Mayer, Noch-Chefvolkswirt der Deutschen Bank, hat mit seinem „Geuro“-Vorschlag viel Aufmerksamkeit in den Medien bekommen. Aber wie kann die von ihm Geuro genannte zweite Währung parallel zum Euro in Griechenland funktionieren? Und kann sie Griechenland überhaupt helfen? Die Grundidee des Geuros wie des nun „Grexit“ genannten Ausstiegs Griechenlands aus der Eurozone, ist gleich: Kann die griechische Wirtschaft ihre Kosten (insbesondere auch die Löhne) in einer schwachen, einheimischen Währung bezahlen, wird sie schnell international wettbewerbsfähig. Der Vorteil der bloßen Parallelwährung liegt in der Einführungsphase, die sich Thomas Mayer relativ einfach vorstellt. Der Deutschbanker geht von einem Szenario aus, in dem Griechenland seine Sparverpflichtungen aufkündigt und danach keine Gelder mehr aus Europa und vom IWF erhält, um seine normalen Ausgaben zu bestreiten. Mangels Euros würde der griechische Staat seine Angestellten und Auftragnehmer dann mit neu ausgegebenen Geuros bezahlen – und zwar ein Geuro für ein Euro. Der griechische Staat verspricht zudem, irgendwann die Geuros wieder in richtige Euros umzutauschen. (Glauben wird das natürlich eh keiner.) Mayer geht davon aus, dass die Geuros sich als Parallelwährung etablieren …