Alle Artikel mit dem Schlagwort: Einlagensicherungsfonds

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Die geplante europäische Einlagensicherung – Zum Schaden oder zum Nutzen der deutschen Sparer? (Teil 2)

In Teil 1 dieses Artikels habe ich das bisherige deutsche Einlagensicherungssystem beschrieben und die Änderungen, die die EU-Kommission im Rahmen der europäischen Vergemeinschaftung plant.  Doch was ist von den Kommissionsplänen zu halten? Gibt es nennenswerte Vorteile durch eine Risikoteilung auf europäischer Ebene oder geht es nur um eine Umverteilung zu Lasten der deutschen Sparer? Kann man nicht manches, was nun europäisch vergemeinschaftet werden soll, besser dem Wettbewerb verschiedener Einlagensicherungssysteme überlassen?

Der eingeschränkte Sinn staatlicher Garantien

Die Bundesregierung muss einen Weg finden, ihre umfassende Garantie für Bankeinlagen einzuschränken. Mittlerweile ist die Szene Bestandteil eines Mythos: Angela Merkel und Peer Steinbrück treten am 5. Oktober 2008 gemeinsam vor die Kameras. Der damalige Finanzminister erklärt: Ich möchte gerne unterstreichen, dass wir in der Tat in der gemeinsamen Verantwortung, die wir in der Bundesregierung fühlen, dafür Sorge tragen wollen, dass die Sparerinnen und Sparer in Deutschland nicht befürchten müssen, einen Euro ihrer Einlagen zu verlieren. (Nachzulesen bei SPON) Die Sparer glaubten es. Und so wurde ein Ansturm auf die Banken schon im Keim erstickt. Die Frage, ob die Regierungsgarantie für Bankeinlagen im vollen Umfang noch heute gilt, wurde nach dem beschlossenen Schnitt bei zyprischen Bankeinlagen wieder aktuell. Auf Nachfrage beantwortete Regierungssprecher Seibert sie mit Ja. Ob er gut daran tat? Man kann sich ja auf den Standpunkt von Thomas Fricke stellen: „in einer Finanz- und Bankenkrise geht es darum, alles zu garantieren, was irgendwie zu wackeln beginnt.“ Bei einem vorübergehenden Liquiditätsengpass einer einzelnen Bank ist das auch nicht falsch. Ich frage mich aber, ob …

Olaf Storbeck gegen Hans-Werner Sinn – nächste Runde

Ein von Hans-Werner Sinn und dem Dortmunder Statistiker Walter Krämer initiierter Ökonomenaufruf wurde bereits vor der offiziellen Veröffentlichung vom Handelsblattkorrespondenten Olaf Storbeck zerfleddert. Damit verteidigt Storbeck seinen Titel als härtester Sinn-Kritiker, den er in der Targetdebatte erlangt hat. Olaf Storbeck hatte den Aufruf der Ökonomen schon gestern entdeckt, vor SPON. Gustav Horn von der Hans-Böckler-Stiftung hatte ihn auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht. Zur Zeit kursiert er wohl noch unter den Wirtschaftsprofessoren, um 150 Unterschriften zusammenzukriegen. Storbecks kritischer Kommentar im Handelsblog kam somit schon vor der geplanten Veröffentlichung des Aufrufs in der FAZ. So wie Storbeck Sinn kritisiert, wird er dann allerdings auch selbst von seinen Lesern in Kommentaren niedergemacht. Nicht ganz zu unrecht, muss ich gestehen. Das fängt schon damit an, dass Storbeck unter der geplanten europäischen Bankenunion nur Einlagensicherungsfonds und gemeinsame Bankenaufsicht versteht. Den Einlagensicherungsfonds kann man aber nicht isoliert betrachten, man muss ihn zusammen sehen mit der geplanten Rekapitalisierung von Banken durch den ESM, für den die Steuerzahler geradestehen. Faktisch ist es so, dass der Einlagensicherungsfonds nur für kleine, unbedeutende Banken in Aktion tritt. …