Alle Artikel mit dem Schlagwort: Roger Bootle

„Geordneter“ Ausstieg aus der Eurozone? – Die wirtschaftliche Seite

„Macht die Forderung der Partei Sinn, oder handelt es sich um gefährliche Anti-Europa-Politik?“ Diese Frage zur Alternative für Deutschland (AfD) stellt Focus-Chefredakteur Jörg Quoos im heute erschienen Heft. Die angekündigte Analyse ist dann aber schwach und geht auf volkswirtschaftliche Fragen gar nicht ein. Darum hier im Blog meine Analyse als Ergänzung (nein besser als Ersatz) zur Focus-Titelgeschichte. Immerhin erläutert AfD-Vorsitzender Bernd Lucke im Focus-Interview sein Konzept für den Euroausstieg. Lucke möchte die jetzige Währungsunion durch einen Ausstieg der Südländer (einschließlich „wahrscheinlich“ Frankreichs) beenden. Dabei geht er von einer vier- bis fünfjährigen Übergangsphase aus, in der diese Länder neben dem Euro eine neue, eigene Währung parallel benutzen. Ob Deutschland ein solches Konzept politisch in der EU durchsetzen kann, habe ich mich bereits im Beitrag „‚Geordneter‘ Ausstieg aus der Eurozone? – Die politische Seite“ gefragt. Mit den heutigen EU-Institutionen schien mir das so gut wie unmöglich. Ergänzen möchte ich allerdings, dass sich Luckes Parallelwährungen automatisch vor Ort, auch ohne Segen aus Brüssel, entwickeln können. Wenn nämlich keine weiteren Hilfen an die Südschiene fließen, stehen die dortigen Staaten …

Wie man die Eurozone verlässt – Grundlagen

Focus Money macht mit dem Titel auf „In 18 Monaten ist der Euro kaputt“. Selbst auf öffentlich-rechtlichen Seiten, bisher lediglich Quelle von Euro-Durchhalteparolen, liest man: „Deutschland muss über Euro-Austritt nachdenken„. Da wird es Zeit, sich einmal mit dem Plan von Roger Bootle und seinen Mitarbeitern zu beschäftigen. Der Bootle-Plan, wie ich ihn mal nenne, gewann im Juli den mit 250.000 Pfund dotierten Wolfson Economics Prize. Nach Ansicht der Jury war er die beste Eingabe zur diesjährigen Fragestellung. Und die lautete: If member states leave the Economic and Monetary Union, what is the best way for the economic process to be managed to provide the soundest foundation for the future growth and prosperity of the current membership? In den deutschen Medien wurde der Plan bisher wenig beachtet. Das lag wohl am Unwillen vieler, sich mit den Konsequenzen eines Austritts aus der Eurozone oder eines Zusammenbruchs der Eurozone auseinanderzusetzen. (Nicht allerdings hier im Blog.) Es lag aber auch daran, dass sich der Bootle-Plan betont unspektakulär gibt. Auch Roger Bootle hat keinen neuen Trick, keinen Kniff gefunden, mit …