Kann es zu viel Gerechtigkeit geben?
André Kiesling fürchtete sich neulich bei der FAZ vor einem Gerechtigkeitsterror, falls Leistungsgerechtigkeit vollständig durchgesetzt würde. Diese Angst kann ich ihm nehmen.
André Kiesling fürchtete sich neulich bei der FAZ vor einem Gerechtigkeitsterror, falls Leistungsgerechtigkeit vollständig durchgesetzt würde. Diese Angst kann ich ihm nehmen.
Bis 2030 wird uns die Rente mit/ ab 63 etwa 36 Milliarden Euro kosten. Zudem zeigen Fallbeispiele: Die Rente mit 63 ist ein Hort sozialer Ungerechtigkeit.
Über das bedingungslose Grundeinkommen wird wieder diskutiert und schuld sind die Piraten. Sie haben das BGE als erste wichtige Partei Deutschlands in ein Wahlprogramm aufgenommen. Die Reaktionen darauf reichen von Spott („Paradies für Faulenzer“) bis vorsichtigen Zweifeln. Letztere kommen z. B. vom Blogger Mspr0. Trotz grundsätzlicher Zustimmung zum BGE glaubt Mspr0, dass das bedingungslose Grundeinkommen nicht mit den üblichen Gerechtigkeitsvorstellungen im Einklang zu bringen ist. – Nun, wenn dem so wäre, hätte das BGE sicher nie eine Zweidrittelmehrheit bei den Piraten bekommen. Denn Gerechtigkeit ist ein Grundanliegen der Menschen. Das Problem mit der Gerechtigkeit ist allerdings, dass es verschiedene Gerechtigkeits-begriffe gibt, die zueinander in ein Verhältnis gesetzt werden müssen. Da haben wir vor allem die Begriffe der Bedarfsgerechtigkeit und der Leistungsgerechtigkeit. Die Bedarfsgerechtigkeit schaut danach, dass die Bedürfnisse der Menschen gerecht befriedigt werden. Ungleichbehandlung kann nur durch verschiedene Bedürfnisse gerechtfertigt werden. Die Leistungsgerechtigkeit schaut danach, dass Anstrengung und Lohn der Menschen in einem gerechten Verhältnis zueinander stehen. Ungleich-behandlung kann nur durch einen unterschiedlich großen Arbeitseinsatz gerechtfertigt werden. Das bedingungslose Grundeinkommen orientiert sich ganz klar am …