Ausbeutung gibt es schon seit 143 Jahren nicht mehr
Linke „Aufklärer“ beklagen gerne die „Ausbeutung“ und verurteilen dafür ein „neoliberales Regime“. Hinter diesen Begriffen steckt allerdings meist wenig Substanz. – Teil 1
Linke „Aufklärer“ beklagen gerne die „Ausbeutung“ und verurteilen dafür ein „neoliberales Regime“. Hinter diesen Begriffen steckt allerdings meist wenig Substanz. – Teil 1
In Kapitel 7 und 8 seines Buches „Wo Marx Recht hat“ (Partnerlink) geht Fritz Reheis Fragen über Fortschritt, Revolution und über ein Wirtschaftssystem „jenseits des Kapitalismus“ nach. Wie in den anderen Teilen seines Buches gelingt es ihm auch hier nicht, von Karl Marx‘ Aktualität zu überzeugen. Fritz Reheis stellt sicher völlig zurecht fest, dass durch das Scheitern von Marxisten in Russland und anderswo noch nicht die Thesen von Karl Marx selbst widerlegt wurden. Vielleicht war einfach noch nicht die Zeit reif für den Aufbau eines Sozialismus? Aber wann ist die Zeit reif? Folgt man Marx müssen die Produktivkräfte (also der Stand der angewandten Technik) sich so weit entwickelt haben, dass die Produktionsverhältnisse (also das kapitalistische Wirtschaftssystem) demgegenüber als anachronistischer Bremsklotz erscheint. Der Kapitalismus werde dann an seinen inneren Widersprüchen scheitern. Interessant ist nun Reheis These, dass mit der Solarwirtschaft einerseits und der digitalen Technologie andererseits inzwischen zumindest zwei technologische Voraussetzungen für eine Überwindung des Kapitalismus vorliegen. Um im folgenden bei der digitalen Technologie zu bleiben: Tatsächlich scheint die leichte Kopierbarkeit digitaler Inhalten über durch Netze …
Es ist wohl kein Zufall, dass man in Krisenzeiten wie heute neue Orientierung an alten Denkern sucht. Und so habe ich mir mal Fritz Reheis aktuelles Buch „Wo Marx Recht hat“ (Partnerlink) zur Hand genommen. Auf etwa 200 Seiten und in neun Kapiteln stellt Reheis einzelne Elemente von Marx‘ Theorie vor, die, wo seiner Meinung nach Marx Recht hat. Er beginnt jeweils mit aktuellen Geschehnissen, schlägt dann die Brücke zu Marx‘ Theorie und ergänzt diese in der Regel durch die Überlegungen einiger neuerer Denker, die sich auf Marx berufen konnten. Reheis ist das nicht einfache Unterfangen geglückt, Marx‘ Theorien verständlich darzustellen. Das Buch eignet sich gut als Marx-Einführung oder zur Wiederbelebung seines Marx-Wissens. Grundlegend neue Sachen zu dem, was auf Seiten der Linken ohnehin diskutiert wird, darf man aber von Reheis nicht erwarten. Das Buch bleibt im Rahmen einer Marx-Interpretation. Der Versuch, die Aktualität von Karl Marx deutlich zu machen, scheitert dabei meiner Meinung nach. Nach Lesen der ersten fünf Kapitel stellt sich bei mir mehr und mehr der Eindruck ein: Karl Marx ist doch …
Unser Wirtschaftssystem braucht alle paar Jahrzehnte eine Phase der Umverteilung von oben nach unten. Die aktuelle Wirtschafts-, Finanz- und Schuldenkrise zeigt: Nun ist es wieder soweit. Dirk Müller ist kein studierter Volkswirt. Aber er wäre als Börsenmakler, Buchautor und Talkshowgast nicht so erfolgreich, wenn er nicht neben großer Eloquenz auch über ein gesundes Maß an gesunder Intuition in Wirtschaftsdingen verfügen würde. Dirk Müllers Credo ist, dass unser Wirtschaftssystem alle paar Jahrzehnte eine Phase der Umverteilung von oben nach unten benötigt. Denn die Marktwirtschaft im Normalzustand führe zu einer stetigen Umverteilung von unten nach oben. Dies münde irgendwann in so große Ungleichheiten, dass die Menschen sie als untragbar empfinden. Vor allem werde das Funktionieren des Wirtschaftssystem selbst beeinträchtigt. Als Volkswirt darf ich ergänzen: Das ist natürlich nicht alles Dirk Müllers eigene Eingebung, sondern geht im Kern auf wen zurück? Ja, natürlich Karl Marx (1818-1883). Es ist eine Tragik des Westens, dass er mit der Entsorgung des real existierenden Sozialismus auch einige Einsichten dieses großen Wirtschaftsphilosophen vergessen hat. Den Gründervätern der sozialen Marktwirtschaft war Marx Analyse der …