Alle Artikel mit dem Schlagwort: Arbeitsmarkt

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IWF-Studie: Flüchtlinge als Konkurrenten auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt

Werden die Neueinwanderer den Einheimische die Arbeitsplätze wegnehmen? Werden nun die Mieten steigen? Über diese Fragen macht sich Otto Normalo angesichts der Flüchtlingskrise Sorgen. Der IWF hat in einer Studie versucht, Antworten zu gegeben. Eine positive und eine negative. Teil 2 des Artikels über die IWF-Studie zur Flüchtlingskrise. Der erste Teil findet sich unter dem Titel „Flüchtlinge senken durchschnittlichen Lebensstandard“.

Irregular Greenhouse Workers

Der Flüchtlingsschock für die deutsche Wirtschaft

Mindestens eine Million Migranten werden diese Jahr in Deutschland ankommen. Prognosen wagt aber eigentlich niemand mehr. Was nächstes Jahr wird, weiß auch niemand. Zumindest der Familiennachzug steht noch bevor. Vielleicht schaffen wir das – zumindest logistisch. Und dann? Ökonomen wie Isabel Ruiz und Carlos Vargas-Silva von der Universität Oxford reden von einem „forced migration shock“ für die Wirtschaft; so in ihrem Überblicksartikel „The Economics of Forced Migration“. Man übersetzt den Begriff heute in Deutschland wohl am besten mit „Flüchtlingsschock“. Wie wird die deutsche Wirtschaft auf diesen Flüchtlingsschock reagieren? Erfahrungen aus der Nachkriegszeit mit den Vertriebenen könnten einen Anhaltspunkt geben. Allerdings war die Qualität der Einwanderung damals wie heute eine andere.

Unter den Blinden ist der Einäugige König bzw. Nobelpreisträger

Dale Mortensen, einer der drei diesjährigen Wirtschaftsnobelpreisträger, bringt es im Interview mit der FAZ auf den Punkt. Über seinen Beitrag zur Wissenschaft meint er: „Das ist für einen Laien einfach zu verstehen, aber aus Sicht der Ideengeschichte wurde es anders wahrgenommen.“ Sprich also: Laien haben die Sache besser verstanden als Professoren. Bei der Sache geht es im Übrigen um die Suchkosten und die Suchdauer auf dem Arbeitsmarkt (und auf einigen anderen Märkten wie dem Immobilienmarkt). Tatsächlich hat hier jeder Erfahrung, weiß, dass es lange dauern kann und Geld kostet, Stellenanzeigen durchzusuchen, Bewerbungsschreiben zu verfassen und zu Vorstellungsgesprächen zu fahren. Nur die Experten, Wirtschaftswissenschaftler, wussten das anscheinend nicht. Zumindest hielten sie es nicht für relevant. Was für eine verkehrte Welt. Aber dank Diamond, Mortensen und Pissarides wissen es nun auch die Experten und nur das zählt für den Nobelpreis. Man kann auch sagen: Dass sie den Nobelpreis bekommen haben, lag mindestens genauso an der Dummheit der Experten, also der Ökonomen, als an ihrer eigenen Leistung. Es gilt der Spruch: Unter den Blinden ist der Einäugige König …

Peter Diamond, sein Geschlecht und seine Qualifikation für die FED

Für manche scheint wirklich das Wichtigste am ganzen Ökonomie-Nobelpreis zu sein, ob er dieses Jahr an Vertreter des männlichen oder weiblichen Geschlechts geht. n-tv etwa beginnt seine Meldung über die Nobelpreisvergabe an Peter Diamond, Dale Mortensen und Christopher Pissarides mit der Feststellung, dass es sich bei den Preisträgern um Männer handelt, und lässt den Bericht auch mit diesem Aspekt enden. Aber vielleicht hatte der Autor (die Autorin?) auch nur zu wenig Zeit für weitere Recherchen zusätzlich zur Analyse des Vornamens. Interessanter finde ich die Frage, ob der Nobelpreis, den Peter Diamond für sein Modell der Suche auf dem Arbeitsmarkt erhält, ihm nun bei seiner eigenen Jobsuche hilft. Er wurde von Obama für einen Vorstandsposten bei der amerikanischen Notenbank FED nominiert, von den Senatoren aber wegen mangelnder geldpolitischer Qualifikationen abgelehnt. Die Berichterstattung über diesen Aspekt transportiert unterschwellig eine gewisse Häme nach dem Motto: Seht her, die dummen Politiker; sie sind nicht fähig, die Qualifikation eines Nobelpreisträgers zu erkennen. Und es ist gut möglich, dass die Senatoren, beeindruckt vom Nobelpreis, nun nachgeben. Bleibt man nüchtern, muss man …