Natürlich war es klar, dass aus dem Vorschlag von US-Finanzminister Geithner, Ungleichgewichte in der Leistungsbilanz eines Staates strikt zu begrenzen, nichts geworden ist. In der Abschlusserklärung des G-20-Gipfels wird darüber nichts zu finden sein. Zu stark sind die gegenläufigen Interessen aus den Exportnationen China, Japan und Deutschland. Es fragt sich allerdings, ob Bundeskanzlerin Merkel und Chinas Präsident Hu Jintao ihren Ländern wirklich einen guten Dienst erwiesen haben oder ob sie nur den kurzfristigen Lobbyinteressen ihrer Exportindustrien gedient haben. Ich glaube ja eher letzteres, während Charles Wyplosz auf Ökonomenstimme einen dauerhaften deutschen Leistungsbilanzüberschuss mit durchaus bedenkenswerten Gründen rechtfertigt. Er argumentiert auf der folgenden Linie: Dass Deutschland mehr exportiert als importiert, bedeutet nichts anderes als dass ein Teil der Einnahmen aus unseren Exporten im Ausland verbleibt. Sie werden dort angelegt, also gespart, anstatt für den Konsum ausgegeben. Genau dies ist aber richtig in einer alternden Gesellschaft. Wir konsumieren jetzt weniger als wir produzieren, um in der Zukunft, wenn wir mehr Alte und weniger erwerbstätige Junge haben, mehr konsumieren zu können als zu produzieren. Die Frage ist allerdings, …