Wirtschaftswurm-Blog

Nimmt die IT uns die Arbeit weg?

Das fragt Gerald Braunberger im Fazit-Blog. Und er neigt sehr stark zu der Antwort: Ja!


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10 Kommentare

  1. Häschen sagt

    Der gute alte McAfee (das ist der der John McAfee) glaubt an Roboter annähernd überall.

    Die IT nimmt nicht direkt die Arbeit weg. Es ist das billige Geld.

    IT beginnt ihre Wirkung zu entfalten sobald die humanoiden Datenerfassungseinheiten eliminiert sind. Ansonsten war IT bisher ein Wachstumsbegleiter. Welche Arbeitsplätze wurden von Computern vernichtet bisher – Sekretärinnen (die Schreibstube) und Rechenabteilungen. Vor der Erfindung des Taschenrechners saßen ja Mathematiker in Räumen und berechneten Teilergebnisse die vom Obermathematiker am Schreibtisch wurden zusammengeführt, wie die Büromäuse in der Schreibstube). Lauter so hirnverbrannte Ideen jede Form der manuellen Arbeit über eine parallelisierte Organisationsformen zu beschleunigen.

    Letztere hat schon der Taschenrechner am Gewissen. Teils sind die organisatorischen Aspekte der verteilten Berechnung (Organisation von Parallelität/Nebenläufigkeit) in den Algorithmen reflektiert. Allein die Parallelität ist begrenzt über Kommunikation. Ohne Problemredefinition ist der Zugewinn an Geschwindigkeit limitiert, aber dennoch beachtlich.

    Was kann ein Computer lässt man mal die gezielte Verwendung von Metadaten außen vor.

    Grundelemente der Computerverarbeitung:
    Selektion – Binäre Entscheidung (in Z2)
    Sequenz – Hintereinanderausführen von Operationen inkl. dem Sprung (Funktion)
    Iteration – flexibel definierbarer Quantor
    Hinzunehmen eines neuen Mathematikerarbeitsplatzes inkl. Mathematiker – erzeugen eines zweiten Prozesses.

    Was findet der Computer so leicht nicht – geschlossene (Forme(l)n) insbesondere die Vereinfachung. Wenn sie ein gutes Mathematikprogramm haben, selbst das. Plausibilisieren müssen sie selbst. Die Verwendung von Metadaten ist ein wesentlicher Faktor ergänzt um die Fähigkeit zu interpretieren, egal ob vorgegeben oder selbst erlernt.

    Robert Kurz hat so etwas mal angedeutet. Die innere Schranke des Kapitalismus wäre durch den Computer zerborsten …

    http://www.youtube.com/watch?v=PCwSZRWBTA0

    Billiges Geld und Kopieren sind der Schlüssel. Der Computer ist ein Ausdreck dessen respektive das Kind dieser beiden. Für Hammer und Sichel Freaks wie in .de ist der Computer der Inbegriff des Bösen, besonders da er im Moment, das ist aber ein Kernpunkt, dazu verwendet wird repetitive Arbeiten zu automatisieren. Das hilft mehr den großen Unternehmen. Die Erstellungskosten von Software fördern diese Asymmetrie. Der PC. Aber nicht ob der Eigenschaften des PCs. Spirit of the 80s/90s. Microsoft, SAP, Oracle …. IBM schon zuvor. Das sind die Halbstarken dieser Epoche halt in die Breite gegangen mit dem Alter.

    Deswegen lege ich persönlich auch Hoffnung in die Apps, dass die mehr auf die schöpferische Seite ausgelegt sind … das scheint eher der Fall zu werden. Auch das Programmieren entwickelt sich. Soll jeder mal Scratch probieren. Ist ganz nett. http://scratch.mit.edu/ oder bei code.org – http://learn.code.org/hoc/1http://snap.berkeley.edu/

    Jetzt kommt sind wir beim Punkt. Wie entwickelt sich die Sache. Verkaufen wir weiterhin SAP Büromäuse als Berater oder entwickeln wir auf über die Grundelemente der Programmierung hinaus basierend auf verbesserten Konzepten Werkzeuge die dem Menschen helfen sich auszudrücken.

    IT wäre an sich da andere Menschen Kreativität zu ermöglichen und nicht die Interpretationshoheit über Zahlenfriedhöfe aufrecht zu erhalten. Hypertext wäre ein so ein Beispiel – das heißt heute Web (HTML ist Hypertext). Kann jeder machen und gestalten wie er will.

    Der Preis für ein frei verfügbares Gut ist an sich 0 respektive die Gewinnungskosten. Unser heutiges Geld, digitaler Content usw… Musik. 37 Signals als legendärer Vertreter. Mit 20 Menschen, einem Rechenzentrum und Millionen und Abermillionen Umsatz.

    Internet Business ist ja nicht die Sales Front zum ERP. Das sind diese kleinen effektiven Unternehmen vs. die nach Effizienz ringenden Kolosse. Letztere werden durch billiges Geld über Wasser gehalten oder können das dank selbigen.

    Wenn der Aldi Brot bäckt sterben die Bäcker (möglw.) – ein Beispiel. Sind die Bäcker tot und wird dem Kunden beim Aldi das Aufbacken zu mühseelig ist der Bäcker nicht mehr da. Zinstechnisch führt billiges Geld zu einer möglw. falschen Incentive bezüglich der Umwegproduktion. Sie brauchen keinen Computer … Aus Sicht der Gesellschaft ist jeder Bäcker der mitten in der Nacht bis in die Morgenstunden muss arbeiten gerettet als Mensch.

    Wir Informatiker sehen die Welt ja auch anders. Jede Arbeit die eliminiert wird ist ein Zugewinn für die Gesellschaft. Die Sicht ist halt inkompatibel mit den Ansichten von Karl Marx und den Verteilungslogiken des letzten Jahrhunderts. Aber die sind mir egal und die sind der Welt egal. Ist mal der Mensch weg von der Arbeit mit Materie, dann ist auch der Weg offen Zahlungsmittel für abstraktere Produkte auszugeben. Ein Buch vom Wirtschaftswurm bspw…

    Der Mensch ist vom Materialismus so verblendet. Was er nicht angreifen kann kauft er so gut wie gar nicht. Smartphone App ist ein Nutzungsrecht das man angreifen kann. Kann er es angreifen kommt sofort der Preisvergleich … Es wird ein weiter Weg.

  2. Häschen sagt

    Korr: Der Computer ist ein Ausdruck dessen respektive das Kind dieser beiden.

  3. Ich habe ein Verständnisproblem mit dem Aufhänger des FAZ Artikels. Vielleicht hilft mir jemand auf die Sprünge?

    Produktiovität (also Stück pro Zeitaufwand) und Beschäftigung (also z.B. bezogen auf Gesamtbevölkerung Anzahl gearbeitete Stunden pro Jahr oder auch Anzahl Arbeitnehmer, was etwas ganz anderes wäre) werden in einer Grafik dargestellt, was einen Zusammenhang impliziert.

    Ok, zunächst Koinzidenz, beide steigen parallel. Und dann nicht mehr. Ja und? Besteht da ein kausaler Zusammenhang? Oder sollte bestehen? Das kann ich dem Artikel nicht entnehmen und erkenne einen solchen Zusammenhang derzeit auch nicht.

    Kann mir jemand weiterhelfen?
    Danke.

    Uwe

  4. Wenn Arbeitsplätze produktiver werden, dann erwarten Volkswirte folgendes: Die Leute werden die höhere Produktivität nutzen, um sowohl ein bisschen mehr zu produzieren als auch ein bisschen weniger zu arbeiten. Diese „normale Reaktion“ muss man im Hinterkopf behalten. Entspricht die tatsächliche Reaktion dann nicht der normalen Reaktion, muss man nach weiteren Ursachen suchen. Da hilft jetzt zugegebenermaßen der Artikel von Braunberger auch nicht weiter. Tatsächlich entspricht ja die Entwicklung nach dem Jahr 2000 eher der normalen Reaktion als die Entwicklung vor dem Jahr 2000. Insofern hat vielleicht die IT eine eher unnormale Situation (aus volkswirtschaftlicher Sicht) beseitigt.

  5. @Arne Kuster

    Danke für die Aufklärung. Ich wiederhole mit meinen Worten, um zu sehen, ob das richtig angekommen ist.

    Bisherige Lehrmeinung: Produktivitätsanstieg führt zu Lohnanstieg pro Stunde und erlaubt dadurch vom einzelnen erwünschte Verminderung der persönlichen Arbeitszeit. Die Verringerung der vom einzelnen geleisteten Stunden erlaubt wiederum die Einstellung weiterer Arbeitskräfte.

    Hmm, bevor nach dieser Logik eine Produktivitätssteigerung zu einer Beschäftigungssteigerung führen kann, müssen aus meiner Nicht-VWLer Sicht Randbedingungen erfüllt sein, die den Effekt völlig überlagern. Ob man da überhaupt von Kausalität sprechen darf?

    Bei Randbedingungen denke ich insbesondere an:
    a) Steigende Nachfrage nach den erzeugten Leistungen, z.B. via niedrigere Preise oder Bevölkerungszuwachs. Und zwar Nachfrage, welche mit den etablierten Arbeitsstunden trotz der erfolgten Produktivitätssteigerung nicht befriedigt werden kann. Also kein reifer, gesättigter Markt. Ob eine solche steigende Nachfrage angesichts der Demographie gegeben ist?? Sowas würde ich bei einer Bevölkerungspyramide erwarten oder nach einem Krieg mit flächenhafter Zerstörung, nicht aber beim Bevölkerungstannenbaum nach Jahrzehnten Frieden.
    b) Ausreichend geeignetes Arbeitnehmerpotential. D.h. die Nachfrage nach Arbeitnehmern trifft auf geeignet qualifiziertes Angebot. Was hilft es, wenn jede Menge MINT gesucht wird, aber überwiegend Hilfskräfte angeboten werden?

    Besonders die Kombination von a) und b) führt m.E. zu sinkender Beschäftigung in den Industriestaaten. Es gibt wenig neue Haushalte und entsprechend geringe Nachfrage nach technologisch anspruchsloser „Grundausstattung“. Diese wenige Grundausstattung wird locker mit den vorhandenen Produktionskapazitäten geschaffen, ohne Neueinstellungen – sofern sie nicht preisgünstiger importiert wird (Arbeitsplätzeexport, gilt dito für einfache Vorprodukte).
    Und für die technologisch anspruchsvolleren, neuen Produkte, die auch für die Haushalte interessant sind, deren Grundbedürfnisse gesättigt sind, für die fehlt bei Arbeitsplatz-Ausweitungspotential womöglich das passende Arbeitnehmerangebot.

    Und natürlich spielt da auch die IT hinein. Einmal bei Automatisierung der Erzeugung der anspruchsloseren Grundausstattung – > weniger anspruchslose Tätigkeiten werden angeboten. Und wieder bei den anspruchsvollen, meist hochtechnisierten Produkten -> Arbeitsplätzeangebot überwiegend MINT, einfache Vorstufen werden importiert.

  6. Häschen sagt

    @Uwe An sich wird IT verwendet komplexere Produkte zu gestalten und den Absatz anzukurbeln. Die Phase, dass neue Unternehmen große Wirtschaftsteile ersetzen kommt noch. Das wird eher den Servicesektor treffen.

    Was heute noch Service ist wird morgen in Produkte eingebaut….

    Die New Economy. Die Idee ist nicht weg. d) Das sind die Internet Companies.

    Digitalfotografie – es ist mehr Angebot da bezogen aufs Endprodukt. Die Kamera ist das Vehicle und nicht worum es geht. Ein Spielzeugproduzent verkauft ruhige Kinder, Computerspiele genauso.

    Was nicht wird gehen ist wie sich eine E.U. vorstellt. 5 Mio Jobs zu schaffen über App Programmierung. Das ist veraltetes Denken. Es wird stimmen mit Bezug auf h) in irgendeiner Weise.

    Es läuft ja auch schon im Moment. IT ist keine Dienstleistung. Das wird jetzt einige überraschen – ist ein Argument aus h). IT schottet sich ja schon ab. Wir sind ja bezüglich der Fertigungstechniken ja wesentlich weiter als 2k in jeder Richtung. Wir sind auch bezüglich des Betriebs weiter. Die IT hat letzt Dekade die Hausaufgaben gemacht. Jetzt wird schon ein Weilchen eine andere Welt implementiert, andere Produkte.

    Früher waren Grafiker beteiligt am Webstore. Heute ist der Rohling da und der Grafik Content kommt aus Russland insbesondere das Design (Webdesgin bspw..). Kein Problem mit Urheberrecht bspw… usw. Die Gegenrichtung ist attraktiver. Kein sauteurer Grafiker, der glaubt noch Rechte zu halten usw… Es gibt 2 Richtungen.

    Unternehmen stellen ein wenn in Zukunft mehr Geschäft zu machen ist und sonst nicht. Das ist das einzige das auf Arbeitslosigkeit im großen Stil wirkt.

  7. Häschen sagt

    Früher betreuten bis zu 5 Leute eine Datenbank heute macht ein Admin, zwar allein Technik Betrieb, bis zu 1,3k mittlerweile. Serivcesektor. Die Data-Center + Cloud Bewegung ist ja nicht entstanden aus reiner Erfindungskraft. Bevor der PC und der Client Server eingeführt wurden in Betrieben begleitet von der GUI-Technologie (sage ich jetzt mal im Stile der 80er) war die gelebte Form schon immer das Data-Center. Wenn sie als Unternehmer in Zukunft eine hohe EDV Kompetenz mitbringen werden sie vermutlich durch die Fähigkeit sich selbst schlaue Lösungen zu schaffen Vorteile erringen. Der IT Dienstleister wird in Mitteleuropa mit den Kosten nicht überleben auf lange Sicht in der Struktur.

  8. Häschen sagt

    Ein Video habe ich ausgegraben. Woher kommt die Diskussion?
    http://www.youtube.com/watch?v=VEMH68BaUqE

    Noch ein Update zum App bauen. Ist für Ausbildung gratis…
    http://smartmobilestudio.com/

    Man braucht nicht viel. Im Prinzip wird die fertige App auf Javascript übersetzt und wird einfach über einen Webserver runtergeladen. Der Rest ist sehr frei gestaltbar.

    Zum basteln und experimentieren im dem Umfeld auf jeden Fall auch für IT Opas und solche die es noch werden wollen bestens geeignet. Einer ihrer Landsleute hat viel beigesteuert in Richtung Elektronik. Sonst ginge sich der häschenhafte Preis nicht aus – für Ausbildung auf jedenfall gratis.

    Kann ihnen aber sagen. In Europa (gebaut haben es Norweger mit sehr viel Engagement zuerst und jetzt sind Leut aus der Community aufgesprungen bis runter nach Slowenien… Es war viel Arbeit. Man hat heut als Europäer lange Vorlaufzeiten …

  9. @uwe,
    ganze recht und ich habe es auch nicht anders gemeint. Wenn die Haushalte ihre Arbeitszeit etwas verringern, verringert sich auch entsprechend die Nachfrage. Es entsteht nicht mehr Beschäftigung. Daher meinte ich ja, dass die Entwicklung vor 2000 untypisch war. Hier müssen andere Faktoren eine Rolle gespielt haben oder die Theorie ist einfach Quatsch.

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