Letzte Woche veröffentlichten die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute ihre gemeinsame Konjunkturprognose. Wer bereits den Konjunktureinbruch 2008 mitgemacht hat, kann sich daran erinnern, wie damals die Wirtschaftsforschungs-institute alle paar Wochen ihre Prognosen revidierten und immer wieder ein noch größeres Schrumpfen der Wirtschaft vorhersagten als zuvor. Droht so etwas jetzt auch?
Meinen Gastbeitrag für das „Planspiel Börse Blog“ weiterlesen:
Prognosen sind schwer und stimmen selten. Keiner kann in die Zukunft schauen.
Eines ist auffällig, früher scheint eher die Zielerreichung schwieriger gewesen (GDP) zu sein und heute sind eigentlich interessante Schwankungsbreiten an der Tagesordnung. Eine Volkswirtschaft allein ein einziges Prozent voranzutreiben, nachhaltig ist in Wahrheit eine Kraftanstrengung und bedarf einiges Glücks genauso. Spricht einiges dafür, dass Geld nicht ganz so gezielt beim Konsumenten ankommt.
In Absolutzahlen wächst die Wirtschaft an sich ja beachtlich. Industrie hat ja bereits ihren Zenith im Moment erreicht, eher überschritten. Die Effizienzsteigerung ist bestimmt eher früher als später im Groben ausgeschöpft auch in der Breite. Möglw. wissen sie mehr. Ich habe den Eindruck, dass bei der EURO Einführung bewusst Spielraum für Wachstum über Preiserhöhung wurde geschaffen. Sehen wir nicht im Moment in der Realwirtschaft eine Korrektur?
Ich hätte auch ein wenig den Verdacht, dass eine Entlastung an den Börsen möglw. sich schon vor den Wahlen in den U.S. ankündigt. Die nachhaltige Korrektur an die kann ich im Moment so nicht ganz glauben. Momentan wird weltweit frisch fröhlich weiter ein Unternehmen nach dem anderen einverleibt, damit Umsatz und Gewinn wieder stimmen. Der Einfluss von Ökonomie und deren Erwartung spielt an den Börsen lange nicht so wirklich eine Rolle, auch deswegen halten Börsen im Hype lange durch. Hype ist ein menschlich psychologisches Phänomen (nachgewiesen im Experiment). Erschreckend ist eher, dass die aktuelle ‚Schieflage‘ als Hype kann bezeichnet werden. Selbst die Assetinflation in den U.S. tut sich noch immer sehr hart am Weg in die Aktienwerte. Spricht einiges dafür, dass wenig bei den Konsumenten ankommt.
Das internationale Umfeld nimmt sich bescheiden aus, wobei Emirate, Mexico, Indien teils Asien durchaus im Moment gerne investieren. Je nach Branche, bei weitem spendierfreudiger sind als Europa.
Möglw. nicht ratsam im Moment in Portugal und Spanien als Baumeister aktiv zu werden, das ist eine eher langfristige Strategie, die Urenkerl könnten mal in die schwarzen Zahlen zurückkehren…