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Warum ist der Ölpreis so stark gefallen?

Der drastische Sturz des Ölpreises von über 100 $ je Fass auf unter 50 $ ist meiner Ansicht nach ein wirtschaftliches Mysterium, nur schwer ohne Verschwörungstheorie zu erklären. Gerald Braunberger versucht es zumindest im Fazit-Blog: Hohe Schulden drücken den Ölpreis Demnach hatten die Ölunternehmen aufgrund ihrer hohen Verschuldung hatten gar nicht die Wahl auf den Preisverfall mit einer Verknappung des Angebots zu reagieren. Ganz im Gegenteil mussten sie zum Ausgleich für gesunkene Preise die Fördermenge ausweiten. Und das ließ den Preis weiter abstürzen. Ich denke, in einer ähnlichen Zwickmühle stecken Öl fördernde Krisenstaaten wie Venezuela.

Wer kann sich das Öl noch leisten?

Während die Ölpreise von 1998-2010 stiegen, hat sich die Nachfrage nach Öl verlagert. Europa spielt beim Ölverbrauch eine immer geringere Rolle. Wer kann sich noch daran erinnern? 1998. Damals gab es noch die gute, alte DM und Öl war so billig wie noch nie seit der ersten Ölkrise – und wie nie wieder seitdem und wohl für alle Zeiten. Das Fass Erdöl (entspricht etwa 160l) wurde mit 12,72$ gehandelt. Auch wenn man das in Preisen von 2010 umrechnet, sind das nur 17,01$. Der Liter Diesel kostete 1 Mark und 18 Pfennig. Die einzigen, die damals die Glückseligkeit störten, waren die Grünen, wollten die doch einen Preis von 5 DM pro Liter Benzin. Sie erlebten einen Shitstorm, obwohl es Twitter noch gar nicht gab. Seitdem ist der Ölpreis nur gestiegen, sieht man von den Krisenjahren 2001 und 2009 ab. 2010 lag er bei 79,50$ für das Fass. Gleichzeitig ist der weltweite Ölverbrauch gestiegen. Wurden 1998 74,101 Millionen Fass Öl am Tag verbraucht, waren es 2010 87,382 Millionen. Das sind 18% mehr. Kommen wir nun zur Verschiebung …