Alle Artikel mit dem Schlagwort: Fremdkapitalumwandlung

Zypern und Europa nach der Einigung

Ein paar Schlussfolgerungen nach anderthalb Wochen Hoffen und Banken Anderthalb Wochen lang überschlugen sich die Nachrichten im Falle Zyperns. Erst der Beschluss zu einem Rettungspaket, dann seine Ablehnung durch das zyprische Parlament, schließlich die Neuverhandlungen mit allem ihrem Hin und Her. Nun haben sich die Eurogruppe und Zypern auf ein neues Rettungspaket verständigt. Zunächst ist festzuhalten: Das Vertrauen in das Brüsseler Krisenmanagement hat durch die Vorkommnisse massiv gelitten. Niemand hat das besser zum Ausdruck gebracht als der zyprische Erzbischof, der meinte: „Aber mit diesen Genies in Brüssel ist sicher, dass er [der Euro] nicht lange halten wird.“ Man hat den Eindruck, es war letztlich reines Glück, dass sich der unsägliche Vorschlag, die Konten von Kleinsparern anzutasten, nicht durchgesetzt hat. Einmal mehr hat sich gezeigt, dass eine Währungsunion ohne zentrale Regierung schlecht funktioniert. Die zentrale europäische Regierung bleibt aber auf absehbare Zeit eine Illusion. Dann ist festzuhalten: Die Theorie von den Dominosteinen aus Banken und Staaten, die alle nacheinander fallen, wenn nur irgendwo der erste Stein fällt, hat sich nicht bestätigt. Sie ist tatsächlich lediglich ein …

Muss Bankenrettung immer teuer sein? – Lösung „good bank“

Durch die Gründung von „good banks“ kann man gesunde Banken schaffen, ohne dass es den Steuerzahler im Regelfall etwas kostet. Bevor ich aber auf das Modell „good bank“ komme, zunächst ein Nachtrag zu meinem Artikel über die Fremdkapitalumwandlung. Mathias Täge machte mich über Twitter auf die Schweizer Diskussion aufmerksam. Eine Fremdkapitalumwandlung per Gesetz wurde dort verworfen, weil man Angst vor Klagen ausländischer Anleihehalter in ihrem Heimatland hatte. Z. B. könnten US-Gerichte die Regelungen zur Fremdkapital-umwandlung nicht anerkennen und Klägern in Amerika ermöglichen, sich durch die US-Niederlassungen der Banken entschädigen zu lassen. Wenn die Fremdkapitalumwandlung allerdings in ganz Europa umgesetzt würde, träfen die Klagen genügend US-Niederlassungen europäischer Banken, um das US-Bankensystem zu erschüttern. Wir können also davon ausgehen, dass die dortige Regierung eingreifen wird und die US-Niederlassungen rettet. Ein bisschen diplomatischer Druck sollte das seine dazu beitragen. Nun aber zum Modell „good bank“, das von Willem Buiter und anderen vorgeschlagen wurde. Ausgangspunkt unserer Diskussion soll wieder unsere fiktive Bank in Schieflage mit folgender Bilanz sein: Aktiva (Mittelverwendung) in Milliarden € Passiva (Mittelherkunft) in Milliarden € sichere …

Muss Bankenrettung immer teuer sein? – Lösung Fremdkapitalumwandlung

Bankenrettung muss dem Steuerzahler nichts kosten. Bevor die Bankeinlagen in Gefahr sind, kann man auf das andere Fremdkapital der Bank zurückgreifen. Im ersten Teil dieser Artikelserie zur Bankenrettung („Ein Beispiel – zwei Wege“) bin ich auf die Gründung einer Auffangbank („bad bank“) und auf die staatliche Rekapitalisierung einer Bank eingegangen. Dies sind zwei erprobte Wege, um das Vertrauen in eine Bank zurückzugewinnen, beide allerdings im Normalfall gleich teuer für den Steuerzahler. Im Falle einer Rekapitalisierung erhält er dafür wenigstens einen großen Anteil an der Bank, den der Staat später wieder versilbern kann. Es gibt jedoch auch andere Lösungen. Diejenigen, die bereits gespannt auf das angekündigte „good bank“-Modell warten, muss ich aber auf nächste Woche vertrösten. Denn wenn wir uns die (vereinfachte) Bilanz unserer fiktiven Bank in Schieflage noch einmal ansehen, drängt sich zunächst eine andere Lösung auf. Es gibt dort nämlich den Posten „anderes Fremdkapital“. Aktiva (Mittelverwendung) in Milliarden € Passiva (Mittelherkunft) in Milliarden € sichere Anlagen 150 Einlagen 120 faule Anlagen 50 anderes Fremdkapital 70 Eigenkapital 10 Summe 200 Summe 200 Um das niedrige …