Alle Artikel mit dem Schlagwort: Euro-Stabilitätsfonds

Portugal ist der Nächste

Das kommt uns doch alles bekannt vor. So meint der Eurogruppenvorsitzende Jean-Claude Juncker laut Handelsblatt: Die Krise Irlands werde nicht auf Portugal übergreifen. Die Situation der beiden Länder sei nicht direkt vergleichbar … Portugal unternehme außerdem große Sparanstrengungen, um sein Haushaltsdefizit unter drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts zurückzuführen. Portugals Regierunschef Socrates sieht das selbstverständlich genauso: „Wir haben niemals eine Immobilienblase gehabt, und unser Haushalt ist mit dem irischen nicht zu vergleichen.“ Nach der Griechenland-Krise war allerdings monatelang Ähnliches über Irland zu hören. Irland sei ganz anders als Griechenland, Irland sei reich, habe nie mit Zahlen getrickst und überhaupt … Und nun kommt Irland trotzdem nicht mehr ohne Kredite aus dem Euro-Stabilitätsfonds aus. Beschwichtigende Stellungnahmen von Politikern sind ein guter Indikator dafür, dass es brodelt. Und es brodelt tatsächlich in Portugal. Der heutige Generalstreik im Land zeigt das ebenfalls. Aber schauen wir uns die Zahlen an. Das Haushaltsdefizit lag 2009 bei 9,3 % des BIPs und wird dieses Jahr wohl bei 7,3 % des BIPs liegen. Das ist hoch, aber immerhin deutlich unter den Werten Griechenlands und Irlands. Der …

Bitte zahlen! Und bitte ohne Diskussion!

Eine Zeit lang galt Irland als Musterschüler. Schon mit Beginn der Finanzkrise 2008 setzte die irische Regierung drastische Ausgabenkürzungen durch: Kindergeld, Arbeitslosengeld und andere Sozialleistungen wurden gekürzt, selbst die Gehälter der im öffentlichen Dienst Beschäftigten beschnitt man um 14 %. Nur die Unternehmen blieben unangetastet, sie müssen nach wie vor lediglich 12,5 % Steuern auf den Gewinn zahlen. Das fand im Ausland Beifall und auch die deutschen Medien verbreiteten bis vor ein paar Wochen meist Optimismus, wenn es um Irland ging. Typisch z. B. ein Beitrag von Brigitta Moll für die Deutsche Welle mit dem Titel „Irland wird den Sturm überstehen“ – veröffentlicht am 1. Oktober. Da war allerdings schon bekannt, dass die Anglo Irish Bank neue Staatsgarantien in Höhe von 34 Milliarden Euro braucht. Gleichzeitig mit den Ausgabekürzungen begann Irland nämlich Geld in sein marodes Bankensystem zu pumpen. Die Zahlen sind in sich widersprüchlich, aber laut Handelsblatt wird Irland alles in allem 70 Milliarden in seine Banken stecken müssen, um sie zu retten. Das sind nicht weniger als 44 % des BIPs der Inselwirtschaft. Bei solchen Zahlen nützt …