Die Seifenoper vom Börsenparkett
Für Börseneinsteiger mal eine kurze Zusammenfassung, „was bisher geschah“: Seifenoper vom Börsenparkett Gleichzeitig mein Beitrag für das Planspiel-Börse-Blog der Berliner Sparkasse.
Für Börseneinsteiger mal eine kurze Zusammenfassung, „was bisher geschah“: Seifenoper vom Börsenparkett Gleichzeitig mein Beitrag für das Planspiel-Börse-Blog der Berliner Sparkasse.
FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher schwadroniert in seinem neuen Buch über die Macht der Algorithmen. Doch die Bundesregierung hat sich am konkreten Fall mit dem Thema auseinandergesetzt und kürzlich einen Gesetzesvorschlag zum Hochfrequenzhandel an den Börsen vorgestellt. Ihre Ergebnisse sind allerdings mangelhaft. Beim Hochfrequenzhandel entscheiden Computer selbständig über Kauf und Verkauf an der Börse. Der Vorteil liegt in ihrer Schnelligkeit; für die Übermittlung einer Order brauchen sie gerade 0,25 Millisekunden. Das schafft neue Möglichkeiten. Durch eine Unzahl von Aufträgen, die schnell ins Orderbuch eingestellt und wieder gelöscht werden, lassen sich die Absichten anderer Marktteilnehmer ausspionieren. Der Computer kann sich dann zwischen einem Verkäufer und einem Käufer dazwischenschalten. Er kauft von dem einen und verkauft sofort an den anderen weiter. Der Gewinn ist nur klein, summiert sich aber zu großen Beträgen durch die Menge der Transaktionen. In den USA hat der Hochfrequenzhandel schon mehrfach zu Zwischenfällen geführt; am bekanntesten ist der Flash Crash vom 6. Mai 2010, bei dem der Dow Jones innerhalb von acht Minuten um 1000 Punkte abstürzte. Und 2012 brachte ein Softwarefehler den Hochfrequenzhändler Knight …
übernommen aus Wirtschaftswende vom 26.8.2009 Geraint Anderson schreibt in seinem Buch Cityboy: “Wenn man mich fragt, welches gemeinsame Merkmal uns Aktienhändler prägt, nehmen die Leute gerne an, dass ich so offensichtliche Dinge sage, wie eine psychopathische Selbstsucht, die selbst einen Hannibal Lecter erschrecken könnte, oder eine Rücksichtslosigkeit in Bezug auf die Ausbeutung der Welt, vor der selbst ein Dschingis Khan Halt machen würde. Beides ist selbstverständlich richtig, aber der gemeinsame Charakterzug, der fast alle Broker eint, ist ein Konkurrenzdenken, das selbst das des Profi-Radfahrers Lance Armstrong (’Der Schmerz geht vorbei, aber Aufhören ist endgültig’) schockieren würde.” Das Konkurrenzdenken ist nicht nur Motor der Börse, es ist Motor unseres gesamten Wirtschaftssystems. Nun kann Wettbewerb Spaß machen. Wir messen uns gerne, im Sport, im Spiel. Ohne Zweifel ist Konkurrenz auch ein großer Motivator. Andererseits führt Konkurrenz oft zu Verschwendung. Nehmen wir zwei Unternehmen, beide mit kostspieligen Laboratorien, die in dieselbe Richtung forschen. Aber nur ein Unternehmen, dasjenige, das am schnellsten ein Ergebnis hat, bekommt das Patent. Die Forschungsleistung des anderen war am Ende mehr oder weniger nutzlos. …