Alle Artikel mit dem Schlagwort: Blogs

Wirtschaftsjournalismus in Zeiten des Zeitungssterbens

Gestern tagte der Aufsichtsrat des Verlages Gruner+Jahr. Offizielle Verlautbarungen werden noch erwartet, aber nach allem, was davor und danach durchgesickert ist, wäre alles andere als eine Einstellung der Financial Times Deutschland eine Riesenüberraschung. Beginnt nun eine neue, schwierige Zeit für den Wirtschaftsjournalismus? Ja, es ist wohl richtig, die FTD war seit ihrem Erscheinen 2000 nie profitabel. Daher ist wohl eher zu würdigen, dass Gruner+Jahr die Zeitung nicht viel früher eingestellt hat. Doch sie war das Flagschiff und Prestigeprojekt des Verlages. Das gilt jetzt wohl nicht mehr. Zeitungen taugen nicht mehr fürs Prestige. Für die Leser schon lange nicht mehr. Während man sich Mitte der 90er noch hinter einer Zeitung verstecken musste, um als kluger Kopf zu gelten, reicht heute ein iPad. Nun gilt das auch für Anzeigenkunden (sie glauben nicht mehr an die Wirkung von Gedrucktem) und für Verlage. Und plötzlich ist es Allgemeingut, dass die gedruckte Zeitung absterben wird. Und der Wirtschaftsjournalismus? Lothar Lochmaier glaubt an die Zukunft der Blogs. Die Bloggerszene, auch die Wirtschaftsbloggerszene, zeigt meiner Meinung nach, dass Qualität durch Nebenbei-Journalismus entstehen …

Die zehn gefährlichsten Blogger Deutschlands

Wieder einmal, überraschenderweise ist Spiegel Online an der Fusion von marktschreierischem Boulevard und Qualitätsjournalismus gescheitert. Da will ich SPON in nichts nachstehen. Der Grund für das Scheitern von SPON: Auch das Artikelchen „Die Zehn gefährlichsten Politikern Europas – Scharfmacher in der Eurokrise“ (samt Klickstrecke) kommt ohne jegliche Recherchearbeit aus. Es liefert dem Leser lediglich Politikpromiklatsch verbunden mit dem wohligen Schauer der Gefahr. Immerhin, Henryk Broder erkennt trotzdem eine größere Agenda hinter den Zeilen. Angesichts des bevorstehenden Scheiterns des Europrojekts (das Herr Broder als gesichert annimmt) sollen schon einmal die Sündenböcke vorgestellt werden. Da komme jeder recht, der Alternativen zur herrschenden Europolitik vertritt. Nun, die herrschende Europolitik besteht im Durchwursteln, bis schließlich die Schuldenvergemeinschaftung da ist. Und Alternativen dazu findet man auch in Blogs. Und dies, obwohl Blogs ohnehin gefährlich genug sind. Das ermöglicht es mir, SPON in nichts nachzustehen. Hier also die Top 10 der allergefährlichsten Blogger Deutschlands – natürlich in völlig willkürlicher Reihenfolge: Wirtschaftswurm (das bin ich selbst): Arne Kuster, der Wirtschaftswurm, schmückt sein Blog mit einem lustigen Comicbild, vertritt aber knallharte ordnungspolitische und …