Alle Artikel mit dem Schlagwort: Umschuldung

Die vorhergesagte Apokalypse und der griechische Schuldenschnitt

Zweieinviertel Jahre, nämlich seit Dezember 2009, als erst Fitch und dann Standard&Poors die Anleihen Griechenlands herabstuften, wurde über einen möglichen Schuldenschnitt des Landes diskutiert. Das waren zweieinviertel Jahre, in denen viel Unsinn über einen Schuldenschnitt verbreitet wurde, in denen teils bewusst, teils unbewusst unnötige Panik verbreitet wurde. Was wurde da nicht alles erzählt! Beispiele? Bitte! Wirtschaftsredakteur Dirk Hinrich Heilmann sagte im Handelsblog im Januar 2011 für den Fall einer Umschuldung eine „Panik wie nach der Lehmann-Pleite“ voraus. „Wochenlange politische Diskussionen“ würden die Krise noch verschlimmern. Nun, über den jetzigen Schuldenschnitt wurde seit Juni 2011, also neun Monate lang, auf höchster Ebene verhandelt. Nicht, dass diese lange Zeitdauer nötig gewesen wäre, wenn die Politik zielstrebiger gehandelt hätte.  Aber in dieser Zeit (seit 17.6.11) fiel etwa der Dax um gerade mal 3,4 %. Panik sieht anders aus. Da fragt sich natürlich, auf welche Quellen Heilmann seine Einschätzung stützte. Leute aus der Finanzbranche? So kann man nachlesen, dass die Ratingagentur Moody’s am 24.5.2011 vor der „gefährliche Sogwirkung“ eines Schuldenschnitts „auf finanzschwache Länder“ warnte. Und etwa einen Monat später …

Liebe Bundestagsabgeordnete,

übernommen aus Wirtschaftswende vom 6.5.2010 morgen entscheidet ihr über die so genannte Griechenland-Hilfe. Viel Zeit für die Beratung hattet ihr nicht. Und einige wichtige Fragen zum Hilfspaket sind noch unbeantwortet. Welchen Status haben überhaupt die Kredite, die ihr der griechischen Regierung geben wollt? Wolfgang Münchau behauptet in seiner FTD-Kolumne, die europäischen Kredite werden als nachrangig eingestuft. Das heißt im Falle einer Pleite Griechenlands: Zuerst werden alle anderen Gläubiger ausbezahlt, Banken und Privatanleger, und falls dann noch etwas übrig bleibt … aber dieses Falls ist rein theoretisch. Im Falle einer Pleite Griechenlands werden Banken und Privatanleger also ihr Geld (zumindest zum größten Teil) zurückbekommen, während die öffentlichen Hände ihren Kredit in den Wind schreiben können. Liebe Bundestagsabgeordnete, wollt ihr einer solchen Vereinbarung tatsächlich zustimmen? Jede Alternative ist besser. Ich habe die beiden Alternativen in meinem letzten Beitrag aufgeführt: Umschuldung der 300 Milliarden Schulden Griechenlands oder Ausscheiden Griechenlands aus dem Euroraum. Bei einer Umschuldung müssten Banken und Privatanleger zahlen, nicht der Steuerzahler, euer Wähler. Die Finanzmarktakteure müssten vielleicht 40-50% ihrer Forderungen abschreiben. Und selbst wenn danach (wieder …