Alle Artikel mit dem Schlagwort: öffentliches Gut

Gedanken zur Reichtumsdebatte

Nein, ich habe nicht vor, erneut die Maischberger-Talkshow zum Thema „Der Millionär hat’s schwer“ zu besprechen, dazu gibt es bereits Berichte auf den Seiten der FAZ oder der Süddeutschen. Ich benutze lediglich ein paar Aussagen, die während der Sendung gefallen sind, als Aufhänger für meine eigenen Überlegungen. Denn zwischen all dem Talkshow-Hin-und-Her schimmerten doch (zugegeben ziemlich schwach) ein paar Grundkonflikte unserer Gesellschaft durch. Da war zum einen die Aussage der Unternehmerin Claudia Obert: „Der Staat kann nicht mit Geld umgehen.“ Direkt demgegenüber stand die Meinung des Geschäftsführers des Paritätischen Wohlfahtsverbandes Ulrich Schneider. Der Staat müsse mehr für abgehängte Kinder tun und genauso für die Pflege. Hier, so folgt aus Schneiders Rede, würde der Staat sinnvoll Geld einsetzen. Meine Meinung als Volkswirt: Ja, der Staat geht häufig ineffizient mit Geld um. Aber leider muss man das in Kauf nehmen, denn viele öffentliche Güter kann nur der Staat bereitstellen, ansonsten werden sie gar nicht bereitgestellt. Und auch dort, wo eine Privatisierung von Staatsleistungen möglich ist, steigert sie nicht immer die Effizienz. Nicht gesteigert wird sie in der …

Das Internet als Park – Teil 1

Der aktuelle Streit um das Urheberrecht im Internet kreist zu sehr um ideologisch aufgeladene Begriffe wie „geistiges Eigentum“. Wichtiger wäre, Finanzierungsmodelle zu entwickeln, die sowohl die Urheber angemessen entlohnen als auch von den Nutzern akzeptiert werden. Vergleichen wir zu diesem Zweck einmal das Internet mit einer Parkanlage. Wer in der Stadt wohnt, weiß, welch schöne Sache ein städtischer Park ist. Flanieren, spazieren, die Natur genießen, auch Sonnenbaden oder Picknick sind in Parks möglich. Berühmt ist z.B. der Englische Garten in München oder der Große Tiergarten in Berlin. Jede größere Stadt hat ihre eigene Parkanlage. Aus ökonomischer Sicht kennzeichnend ist, dass städtische Parks frei zugänglich sind. Jeder kann ohne Bezahlung (innerhalb der Öffnungszeiten) so lange darin verweilen, wie er will. Die Gärtner werden durch Steuergelder bezahlt. Die Parkanlage ist ein öffentliches Gut. Einige Parkanlagen sind besonders aufwendig gestaltet. Nehmen wir z.B. den Botanischen Garten Berlin, in dem man seltene Pflanzen wie die Welwitschie pflegt. Um den Aufwand zu finanzieren, nehmen diese Parks ein Eintrittsgeld. Wer allerdings einmal das Eintrittgeld bezahlt hat, darf im Park so viel …