Alle Artikel mit dem Schlagwort: Marktwirtschaft

Ist Sozialismus machbar?

übernommen aus Wirtschaftswende vom 11.1.2010 Ausgerechnet die FAZ stieß, es war kurz vor Weihnachten, eine Debatte über den Sozialismus an. Ressortleiter Rainer Hank durfte argumentieren: “Der Sozialismus ist gar nicht so übel.” Viele Debatten über den Sozialismus kranken ja an der Vieldeutigkeit des Begriffs und darum ist es nur gut, dass Rainer Hank gleich zu Beginn seines Artikels deutlich macht, was er unter Sozialismus bzw. dem sozialistischen Prinzip versteht. “Es ist nicht in Ordnung, dass jemand aus armen Verhältnissen es viel schwerer hat, reich, gebildet und glücklich zu werden. Dafür kann er nämlich nichts.” Das Gleiche gilt für angeborene Talente: “Was kann einer schon für seine Gene? Was kann er dafür, weniger schlau zu sein als sein Kollege, der für seine Begabung aber ein höheres Gehalt einstreicht?” Im Sozialismus hänge das Einkommen darum nur von der eigenen Arbeitsleistung ab. Rainer Hank meint hier die Arbeitsleistung gemessen nach Arbeitsdauer und Arbeitseinsatz und unabhängig von dem Arbeitsergebnis. Ein solches Entlohnungsprinzip wird die Einkommensunterschiede zwischen der fleißigen Putzfrau und der ebenso fleißigen Sängerin mit der begnadeten Stimme weitgehend …

Das Konkurrenzprinzip

übernommen aus Wirtschaftswende vom 26.8.2009 Geraint Anderson schreibt in seinem Buch Cityboy: “Wenn man mich fragt, welches gemeinsame Merkmal uns Aktienhändler prägt, nehmen die Leute gerne an, dass ich so offensichtliche Dinge sage, wie eine psychopathische Selbstsucht, die selbst einen Hannibal Lecter erschrecken könnte, oder eine Rücksichtslosigkeit in Bezug auf die Ausbeutung der Welt, vor der selbst ein Dschingis Khan Halt machen würde. Beides ist selbstverständlich richtig, aber der gemeinsame Charakterzug, der fast alle Broker eint, ist ein Konkurrenzdenken, das selbst das des Profi-Radfahrers Lance Armstrong (’Der Schmerz geht vorbei, aber Aufhören ist endgültig’) schockieren würde.” Das Konkurrenzdenken ist nicht nur Motor der Börse, es ist Motor unseres gesamten Wirtschaftssystems. Nun kann Wettbewerb Spaß machen. Wir messen uns gerne, im Sport, im Spiel. Ohne Zweifel ist Konkurrenz auch ein großer Motivator. Andererseits führt Konkurrenz oft zu Verschwendung. Nehmen wir zwei Unternehmen, beide mit kostspieligen Laboratorien, die in dieselbe Richtung forschen. Aber nur ein Unternehmen, dasjenige, das am schnellsten ein Ergebnis hat, bekommt das  Patent. Die Forschungsleistung des anderen war am Ende mehr oder weniger nutzlos. …