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Bitte zahlen! Und bitte ohne Diskussion!

Eine Zeit lang galt Irland als Musterschüler. Schon mit Beginn der Finanzkrise 2008 setzte die irische Regierung drastische Ausgabenkürzungen durch: Kindergeld, Arbeitslosengeld und andere Sozialleistungen wurden gekürzt, selbst die Gehälter der im öffentlichen Dienst Beschäftigten beschnitt man um 14 %. Nur die Unternehmen blieben unangetastet, sie müssen nach wie vor lediglich 12,5 % Steuern auf den Gewinn zahlen. Das fand im Ausland Beifall und auch die deutschen Medien verbreiteten bis vor ein paar Wochen meist Optimismus, wenn es um Irland ging. Typisch z. B. ein Beitrag von Brigitta Moll für die Deutsche Welle mit dem Titel „Irland wird den Sturm überstehen“ – veröffentlicht am 1. Oktober. Da war allerdings schon bekannt, dass die Anglo Irish Bank neue Staatsgarantien in Höhe von 34 Milliarden Euro braucht. Gleichzeitig mit den Ausgabekürzungen begann Irland nämlich Geld in sein marodes Bankensystem zu pumpen. Die Zahlen sind in sich widersprüchlich, aber laut Handelsblatt wird Irland alles in allem 70 Milliarden in seine Banken stecken müssen, um sie zu retten. Das sind nicht weniger als 44 % des BIPs der Inselwirtschaft. Bei solchen Zahlen nützt …