Das Trilemma der internationalen Ökonomie
Der nächste G-20-Gipfel steht an, am Donnerstag und Freitag in der koreanischen Hauptstadt Seoul. Trotz aller Gipfelrituale könnte es einer der spannendsten Gipfel der letzten Jahre werden. Denn der Handlungsdruck ist inzwischen so groß wie die Interessenkonflikte. Die USA suchen verzweifelt nach Möglichkeiten, ihre Leistungsbilanz in Ordnung zu bringen. Bewusst nehmen sie dafür einen billigen Dollar in Kauf, während sie gleichzeitig mit dem Finger auf die Chinesen zeigen, die ihrerseits ihre Währung künstlich verbilligen. Auf der anderen Seite steht aber nicht nur China, sondern auch Schwellenländer wie Brasilien. Diese Länder müssen das herumvagabundierende Kapital, das heute in diese Schwellenländer strömt, morgen aber vielleicht schon wieder woandershin, bändigen. Sie versuchen dies mit Kapitalverkehrskontrollen, aber auch mit dem Aufbau von Devisenreserven. Beides verbilligt die Währungen dieser Länder. Den Stein der Weisen, der all diese Probleme löst, gibt es nicht. In der aktuellen Diskussion blieb es bisher dem Economist vorbehalten, auf das grundsätzliche Dilemma jeder Geld- und Währungspolitik hinzuweisen, das in diesem Fall sogar ein Trilemma ist. Es besteht darin, das man nicht gleichzeitig eine stabile Währung im …