Der Euro-Rettungsschirm hilft dem Euro nicht
Claudia Aebersold Szalay macht es in der NZZ klar: Es geht überhaupt nicht um den Euro beim milliardenschweren „Euro-Rettungsschirm“ (offiziell Europäischer Stabilisierungsmechanismus ESM). Über Wohl und Wehe des Euros entscheide allein die Politik der Europäischen Zentralbank EZB. In der Tat hat die gesamte Schuldenkrise nur vorübergehend am Außenwert des Euros gekratzt. Gegenüber dem Dollar ist er seit Juni letzten Jahres wieder im Aufwind und selbst gegenüber dem Schweizer Franken ist er seitdem einigermaßen stabil. Nicht so gut sieht es beim Binnenwert des Euros aus. Die jährliche Inflationsrate im Euroraum lag nach ersten Schätzungen im März bei 2,6 %. Damit hat die EZB ihr Inflationsziel von maximal 2 % inzwischen deutlich verfehlt. Es gibt allerdings überhaupt keinen volkswirtschaftlichen Automatismus, nach dem die Schuldenprobleme eines Staates zu einer Geldentwertung führen. Die Schuldenprobleme werden nur dann zu Inflationsproblemen, wenn die Geldpolitik dies zulässt. Konkret, wenn die Zentralbank bereit ist, Geld „zu drucken“, damit ein Staat seine Schulden zurückzahlen kann. Und leider hat sich die EZB dazu hinreißen lassen. Der Sündenfall der EZB begann mit dem Ankauf von Staatsanleihen aus den …