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Peter Diamond, sein Geschlecht und seine Qualifikation für die FED

Für manche scheint wirklich das Wichtigste am ganzen Ökonomie-Nobelpreis zu sein, ob er dieses Jahr an Vertreter des männlichen oder weiblichen Geschlechts geht. n-tv etwa beginnt seine Meldung über die Nobelpreisvergabe an Peter Diamond, Dale Mortensen und Christopher Pissarides mit der Feststellung, dass es sich bei den Preisträgern um Männer handelt, und lässt den Bericht auch mit diesem Aspekt enden. Aber vielleicht hatte der Autor (die Autorin?) auch nur zu wenig Zeit für weitere Recherchen zusätzlich zur Analyse des Vornamens. Interessanter finde ich die Frage, ob der Nobelpreis, den Peter Diamond für sein Modell der Suche auf dem Arbeitsmarkt erhält, ihm nun bei seiner eigenen Jobsuche hilft. Er wurde von Obama für einen Vorstandsposten bei der amerikanischen Notenbank FED nominiert, von den Senatoren aber wegen mangelnder geldpolitischer Qualifikationen abgelehnt. Die Berichterstattung über diesen Aspekt transportiert unterschwellig eine gewisse Häme nach dem Motto: Seht her, die dummen Politiker; sie sind nicht fähig, die Qualifikation eines Nobelpreisträgers zu erkennen. Und es ist gut möglich, dass die Senatoren, beeindruckt vom Nobelpreis, nun nachgeben. Bleibt man nüchtern, muss man …