Alle Artikel mit dem Schlagwort: BAFin

Hochfrequenzhandel: Die Börsenaufsicht im Rattenrennen

FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher schwadroniert in seinem neuen Buch über die Macht der Algorithmen. Doch die Bundesregierung hat sich am konkreten Fall mit dem Thema auseinandergesetzt und kürzlich einen Gesetzesvorschlag zum Hochfrequenzhandel an den Börsen vorgestellt. Ihre Ergebnisse sind allerdings mangelhaft. Beim Hochfrequenzhandel entscheiden Computer selbständig über Kauf und Verkauf an der Börse. Der Vorteil liegt in ihrer Schnelligkeit; für die Übermittlung einer Order brauchen sie gerade 0,25 Millisekunden. Das schafft neue Möglichkeiten. Durch eine Unzahl von Aufträgen, die schnell ins Orderbuch eingestellt und wieder gelöscht werden, lassen sich die Absichten anderer Marktteilnehmer ausspionieren. Der Computer kann sich dann zwischen einem Verkäufer und einem Käufer dazwischenschalten. Er kauft von dem einen und verkauft sofort an den anderen weiter. Der Gewinn ist nur klein, summiert sich aber zu großen Beträgen durch die Menge der Transaktionen. In den USA hat der Hochfrequenzhandel schon mehrfach zu Zwischenfällen geführt; am bekanntesten ist der Flash Crash vom 6. Mai 2010, bei dem der Dow Jones innerhalb von acht Minuten um 1000 Punkte abstürzte. Und 2012 brachte ein Softwarefehler den Hochfrequenzhändler Knight …